Dass es sie noch gibt, ist in vielerlei Hinsicht erstaunlich. AC/DC, die dienstälteste australische Hardrockband, meldet sich mit ihrem 15. internationalen Studioalbum zurück. "Rock Or Bust" ist ein Lebenszeichen, dass man angesichts des über lange Zeit eher rau angelegten Lebenstils der einzelnen Mitglieder nicht mehr unbedingt erwarten durfte.

Vor mittlerweile 34 Jahren starb mit Bon Scott der erste Sänger der Formation - und gerade in letzter Zeit gab es höchst beunruhigende Nachrichten: Vor einigen Wochen wurde bekannt, dass Mitbegründer und Rhythmus-Gitarrist Malcolm Young (61) die Band aus gesundheitlichen Gründen verlassen musste. Er soll an Demenz leiden und zu Aufnahmen und Auftritten nicht mehr fähig sein. Mittlerweile lebt er in einem Heim. Stevie Young (58), ein Neffe des Gitarristen Angus Young (59) ersetzt ihn.

Viel Unheil

Doch in "Down Under" braute sich noch mehr Unheil zusammen: Schlagzeuger Phil Rudd (60) war nach einem Mordkomplott-Vorwurf in die Schlagezeilen geraten. Eine entsprechende Anklage wurde fallen gelassen, bei einem weiteren Gerichtstermin lieferte er aber einen bizarren Auftritt ab: Der Musiker ärgerte den Richter, machte sich über Reporter lustig und baute bei seinem Abgang fast einen Verkehrsunfall. Die rüstigen Rocker wurden ordentlich durchgeschüttelt.

Was am Ende aber zählt, ist die Musik: Das neue Werk ist gerade einmal 34 Minuten lang und bietet trotzdem alles, was Fans an der Formation lieben: Es gibt ruppige Gitarren, heiseren Gesang von Brian Johnson (67) und erdig gehaltene Songs, die eher beim Blues zu Hause sind als beim Hardrock. Musik, wie sie vor 40 Jahren funktioniert hat und die keine Innovation braucht. Titel wie "Baptism By Fire" oder die Single "Play Ball" macht den Herren mit schottischen Wurzeln so schnell niemand nach - so simpel diese auch sein mögen. Drei Akkorde und ein halber genügen.

Ein Konzert in Spielberg scheint 2015 möglich, wurde aber noch nicht bestätigt.