Ich (77) habe seit einem halben Jahr einen stark juckenden Hautausschlag am Kopf und am Rumpf. Es sind aber sicher keine Ungeziefer im Spiel. Bäder und Salben aus der Apotheke brachten keine Hilfe. Die Hautärztin verschrieb mir Xyzall täglich und eine Salbe mit Ultrabas. Am Rumpf ist es mittlerweile wieder verschwunden, aber am Kopf hilft das nichts. Nachts werde ich wach und es juckt und spannt. Aufgekratze Erhebungen schmerzen und schuppen. Wenn ich mir kühl die Haare wasche, ist es etwas leichter, aber auch nur an diesem Tag. Was könne Sie mir raten?            Hermine P., Kalwang


HERBERT EDERER ANTWORTET: Hautjucken ist ein häufiges Symptom in der Hausarzt-Praxis mit vielfältigen Ursachen. Im Alter ist eine Trockenheit der Haut die häufigste Ursache, die mit rückfettenden Salben (wie z.B. Ultrabas) gut behandelt werden kann. An der Kopfhaut wiederum ist ein sogenanntes seborrhoisches Ekzem (im Volksmund auch als "Kopfgneis" bezeichnet) häufig für quälenden Juckreiz verantwortlich. Hier helfen spezifische Haarshampoos (z.B. Micetal oder Fungoral) und juckreizstillende Haarwässer.

Sinnvoll erscheint mir ein erneuter Besuch bei Ihrer Hautärztin, zumal ja schon eine teilweise Besserung eingetreten ist. Sie wird auch eine Abklärung in Richtung einer Nesselsucht (med.: Urticaria) oder einer Histaminintoleranz veranlassen. Jedenfalls ist es nötig, möglichst aufs Kratzen zu verzichten, da dies - trotz anfänglicher, meist kurzfristiger Linderung – den Juckreiz unterhält und verstärkt. Deswegen macht die zusätzliche Einnahme eines antiallergischen und juckreizstillenden Medikaments wie z.B. Xyzall durchaus einen Sinn.