Er ist jung, er ist sportlich – und bricht plötzlich leblos zusammen: Die Szene, die im Video nachgestellt wird, ereignet sich jährlich bis zu 30 Mal auf Österreichs Sportplätzen, Laufstrecken oder Turnböden. Das Herz von scheinbar gesunden und fitten Menschen bleibt plötzlich stehen. Was dann zählt, ist die sofortige Hilfe, denn pro Minute, in der nichts getan wird, sinken die Chancen, den Herzstillstand zu überleben, um zehn Prozent. Doch: Studien haben gezeigt, dass nur 17 Prozent der Menschen helfen, wenn sie beobachten, dass ein Mensch zusammenbricht – die Überlebensrate des plötzlichen Herztodes liegt daher auch nur bei traurigen fünf Prozent.

Dafür, dass sich das ändert, tritt der Pischelsdorfer Gregor Fink ein: Er hat die Heartbeat Foundation gegründet und verfolgt damit das Ziel, den Sport herzsicher zu machen. Dafür sei es nicht genug, an Sportstätten Defibrillatoren aufzuhängen: „Wir müssen die Leute in Erster Hilfe schulen“, sagt Fink. Sein Engagement hat einen dramatischen persönlichen Hintergrund: Sein Bruder, von dem ihn nur 15 Monate Altersunterschied trennten und der gleichzeitig sein bester Freund war, starb auf der Kartrennbahn den plötzlichen Herztod. Er war damals 21 Jahre alt. „Der Tod meines Bruders darf nicht umsonst gewesen sein“, sagt Fink.

Dafür hat die Heartbeat Foundation auch das Aufklärungsvideo gedreht – und dazu Österreichs einzige Männer-Cheerleader-Truppe, die Vienna Fearleader, engagiert. In knautschengen Neon-Höschen zeigen die Tänzer, wie Erste Hilfe funktioniert. Dabei ist das wichtigste, einfach einzugreifen: Man kann nichts falsch machen – außer man sieht weg und tut nichts.

In den USA ist es in Fitnessstudios schon lange Pflicht, dass das Personal regelmäßig in erster Hilfe geschult wird. „Bei den Sportvereinen in Österreich gibt es Obmänner und Kassiere, aber niemanden, der auf die Gesundheit schaut“, sagt Initiator Fink. Das zu ändern, hat er zu seiner Mission gemacht.

So einfach geht Leben retten
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