Es ist der klassische 80er-Jahre-Plot: Ein smarter US-Detektiv mit ebenfalls sehr smarten Freunden, eine riesige Villa auf Hawaii, jede Menge Kriminalfälle und nicht zu vergessen: schnelle Autos. Im vorliegenden Fall der Traumwagen des damaligen Jahrzehnts schlechthin: ein roter Ferrari 308. Es war auch die Zeit, als man bei Titelmelodien entweder ordentlich das Saxofon würgte oder sich die E-Gitarre in all ihren Facetten austoben durfte - bei Magnum war letzteres der Fall. Dementsprechend rasant gestaltet sich auch die Titelmelodie der Serie:

Rasant war auch der Stil von Thomas Magnum, der als Privatdetektiv auf Hawaii das Verbrechen in Schach hält. Wobei er auf das Wort "Privatschnüffler" höchst allergisch reagiert - immerhin heißt die Serie im Original auch "Magnum P.I." (PI steht für Private Investigator). Doch es ist nicht nur Hawaii, das in das klassische Serien-Schema der 80er-Jahre passt (Stichwort: Sommer, Sonne, Meer), auch das obligate Anwesen darf nicht fehlen. Bei "Magnum" ist es eine riesige Villa mit einem noch größeren Garten. Der Besitzer ein nur schemenhaft auftretender Bestsellerautor namens Robin Masters. Magnum war  sein Sicherheitschef und durfte nicht nur im Gästehaus wohnen, sondern auch den besagten Ferrari 308 nutzen.

Doch so ganz Sommer, Wonne, Eitelkeit war das Leben auf der Anlage, die auch "Robin’s Nest" genannt wird, nicht. Der Grund ist britisch und ein echter Schlaumeier mit Intellekt, Prinzipien und außergewöhnlich guten Manieren: Jonathan Quayle Higgins III, seines Zeichens Verwalter der Anlage und Magnums Spaßbremse im klassischen Tropenanzug. Magnum revanchiert sich auf seine Art - unter anderem mit der Anrede: "Higgie Baby".

Einen kleinen Auszug aus der "Beziehung" gibt es ab 2 Minuten 42 Sekunden:

Auch die - für damalige Serien übliche - tierische Rolle ist ausgezeichnet besetzt: Mit Eleganz und Drahtigkeit flitzen die beiden Dobermänner Zeus und Apollo (von Magnum "Die Jungs" genannt) durch die Gartenanlage - immer auf der Suche nach Magnum, immerhin hat ihr Besitzer Higgins sie auf den "Schnüffler" abgerichtet. Doch derlei kleine Privatfehden finden schnell ihr Ende, sobald das Böse auf der Bildfläche erscheint und die Idylle bedroht: Magnum, Higgins, die Jungs und Magnums beste Freunde Theodore Calvin (T.C.) und Orville Wilbour Rick Wright III (kurz "Rick" genannt) rücken gemeinsam gegen die dunklen Mächte aus.

"Ich weiß genau, was Sie jetzt denken, und Sie haben recht, aber..." ist der immer wiederkehrende Satz, den Magnum in jeder Folge aus dem Off gibt - ein verbaler Anker, um den Zuschauer zu signalisieren: Und jetzt gehen die Scherereien erst so richtig los. Acht Staffeln mit insgesamt 162 Episoden spielte Selleck den braun gebrannten, sporttreibenden Hawaiihemdenträger. Mittlerweile hat sich Selleck auf seine Avocado-Farm zurückgezogen und bevorzugt es, die Büsche zu schneiden und die Pflanzen zu wässern. Aber wer weiß, vielleicht kommt sie ja doch noch, die Sehnsucht nach Sonnenschein und großen Wellen und beschert uns so eine Fortsetzung. Helden in Hawaiihemden gibt es ohnehin viel zu selten.

Wer nicht so lange warten möchte, für den gibt es hier eine ganze Folge "Magnum" auf Deutsch: