"Die Politik“, klagte Udo Jürgens im Interview mit der Kleinen Zeitung, „macht mir die Liebe zur Heimat Kärnten und Österreich schwer.“ Und das bis in die Umkleidekabine. In der Pause seines legendären Konzertes auf der Wörtherseebühne im Sommer 2007 ging plötzlich die Tür auf und Jörg Haider stand mit einem Fotografen da. Das unfreiwillige Bild mit dem Eindringling „entsetzte Freunde bis New York“, erzählte Udo. Ihm, der Popularität auf den Gipfel trieb, war Rechtspopulismus ein Gräuel.
Und er machte es namhaft. Nur selten, aber dann fortissimo, erhob er über seine Lieder hinaus die Stimme zur Politik als Mahner – vor der atomaren Bedrohung wie vor religiösem Fanatismus, vor Kleingeist in Europa und Korruption im Land.