06.30: Ein kurzes Fazit dieser Nacht: Mit vier Oscars bei neun Nominierungen ist Alejandro G. Iñárritus "Birdman" der große Gewinner dieser Oscar-Nacht - und "Richard Linklaters "Boyhood" mit nur einem Preis (Patricia Arquette als beste Nebendarstellerin) bei acht Nominierungen unverdientermaßen der große Verlierer.

Wes Anderson errang mit vier Oscars in Nebenkategorien (Filmmusik, Design, Make-up/Frisuren und Kostüme) ebenso einen Achtungserfolg wie "Whiplash" mit zweien (JK Simmons als bester Nebendarsteller, beste Tonmischung). Ansonsten verteilen sich die Preise per Gießkannenprinzip auf die weiteren favorisierten Filme, und auch bei den Hauptdarstellern gab es mit den Gewinnern Julianne Moore und Eddie Redmayne keine Überraschung. Es schmälert die Leistung der beiden Schauspieler auch keineswegs, wenn man darauf hinweist, dass die Academy seit jeher die Darstellung von Krankheiten und Handicaps fetischisiert - diesmal eben Alzheimer und die Nervenkrankheit ALS, an der Stephen Hawking leidet.

Glückstränen bei Julianne Moore: Immerhin ist es ihr erster.
Glückstränen bei Julianne Moore: Immerhin ist es ihr erster. © John Shearer/Invision/AP

Für die Überraschung des Abends sorgte dann ja ohnehin das Votum bei den Dokus: erstaunlich, dass die Academy tatsächlich Laura Poitras' "Citizenfour" über den NSA-Whistleblower Ed Snowden zum besten Dokumentarfilm kürte.

Moderator Neil Patrick Harris agierte effizient und trug zu einem größtenteils ereignislosen und entsprechend faden Ablauf der Gala bei. Und hier noch einmal die wichtigsten Ergebnisse nach gut vierstündiger Show:

Bester Film: "Birdman"

Beste Regie:  Alejandro G. Iñárritu, "Birdman"

Hauptdarstellerin: Julianne Moore, "Still Alice"

Hauptdarsteller: Eddie Redmayne, "Die Entdeckung der Unendlichkeit"

Nebendarstellerin: Patricia Arquette, "Boyhood"

Nebendarsteller: J.K. Simmons, "Whiplash"

Kamera: Emmanuel Lubezki, "Birdman"

Originaldrehbuch: Alejandro G. Inarritu, Nicolas Giacobone, Alexander Dinelaris Jr., Armando Bo, "Birdman"

Adaptiertes Drehbuch: Graham Moore, "The Imitation Game"

Filmmusik: Alexandre Desplat, "Grand Budapest Hotel"

Filmsong: "Glory" aus "Selma", von John  Stephens (John Legend), Lonnie Lynn (Common)

Fremdsprachiger Film: "Ida" (Polen), Regie: Pawel Pawlikowski

Animationsfilm:  "Baymax",  Don Hall, Chris Williams

06.05: Bester Film: "Birdman"!
Regisseur Alejandro G. Iñárritu widmet diesen Oscar seine mexikanischen Landsleuten: "Ich bete, dass wir schon bald die Regierung haben die wir auch verdienen. Und ich hoffe, dass die Mexikaner, die in den USA leben,mit der gleichen Würde behandelt  werden wie alle, die zuvor dazu beigetragen haben, dieses tolle Einwandererland aufzubauen."

05.55: Beste Hauptdarstellerin: Julianne Moore, "Still Alice"!
Viermal war sie schon nominiert, mit der fünften Nominierung hat es jetzt für sie geklappt: Als Alzheimerkranke in "Still Alice" hat Julianne Moore die Goldstatuette kassiert. In der Rolle der Sprachwissenschafterin Alice Howland versucht sie anfangs in "Still Alice" verzweifelt, ihre beginnende Demenz zu verheimlichen. Sichtbar ist Moores große Freude über die Statuette, die, laut Statistik, das Leben eines jeden Preisträgers im Schnitt um fünf Jahre verlängern soll: "Mein Mann ist nämlich jünger als ich."

05.50: Bester Hauptdarsteller: Eddie Redmayne , "Die Entdeckung der Unendlichkeit"!
"Ich bin ein Mann, der sehr, sehr großes Glück hatte", sagt Redmayne. "Dieser Oscar gehört allen auf der Welt, die gegen ALS ankämpfen, er gehört Stephen Hawking und seinen Kindern, ich bin nur der Aufpasser auf diesen Preis." Redmayne hat zu den Favoriten gehört, und Hollywood liebt Figuren, die gegen ein ungnädiges Schicksal ankämpfen - wie eben Stephen Hawking, den Redmayne in "Die Entdeckung der Unendlichkeit" darstellt.

05.48: Eine kurze, kleine Gemeinheit? - Man sieht auf der ganzen Welt nirgends so viele so glatte Stirnen wie auf der Oscar-Bühne.

05.42: Beste Regie: Alejandro G. Iñárritu für "Birdman"!
"Das Ego liebt den Wettbewerb", sagt der Regisseur, "aber das Paradoxe an der Situation ist, dass die echte Kunst, den echte, individuellen Ausdruck nicht etikettieren oder vergleichen kann." In Sachen Gewinner und Verlierer werde erst die Zeit ein gültiges Urteil über die Arbeit der Künstler fällen. So was Vernünftiges muss man in so einer Situation erst einmal herausbringen.

05.40: Langeweile ist eine Todsünde, sagt Ben Affleck, der den Preis für die beste Regie überreichen wird. Ja, wiso hat er das den Gestaltern der Oscar-Gala nicht früher gesagt?

05.35: Bestes Adaptiertes Drehbuch: "The Imitation Game",  Graham Moore!
"Alan Turing konnte nie auf einer solchen Bühne stehen", sagt Moore, "das ist eigentlich nicht fair. Meine Gedanken gelten allen jungen Menschen, die sich auch ganz anders fühlen", sagt Moore in Anspielung auf Turings Homosexualität, die ihm im England der Nachkriegszeit zum Verhängnis gemacht wurde.

05.31: Bestes Original-Drehbuch: "Birdman", Alejandro G. Iñárritu, Nicolás Giacobone, Alexander Dinelaris, Jr. & Armando Bó!

05.30: Nur noch sechs Kategorien.

05.25: Beste Filmmusik: Alexandre Desplat für "The Grand Budapest Hotel"!
Endlich hat der große Filmkomponist auch seinen ersten Oscar! Und es ist schon der vierte für "Grand Budapest Hotel".

05.15: Scarlett Johannsen erinnert an "Sound of Music", den heuer 50 Jahre alten Film, aus dem Amerikaner alles wissen, was sie über Österreich wissen müssen (Land der Berge, Lederhosen etc.) Und jetzt singt Lady Gaga ein Medley inkl. "The Hills Are Alive with the Sound of Music" und "Edelweiss". Eh sauber. Ein Dirndl sollte sie halt noch anhaben. Oder eine Lederhose. Quasi Lady Gagabalier.
Und jetzt kommt auch noch Julie Andrews. Die wird echt von allen geliebt.

05.05: Bester Filmsong: „Glory“ aus dem Film "Selma", von John Stephens und Lonnie Lynn!
Genau der Song, der eben alles zu Tränen rührte. Er erzählt von der Bedeutung des Zusammenhalts, wenn man gegen Unterdrückung ankämpfen muss. Und da ist auch gleich das offizielle Video dazu:

05.00: Glory" aus "Selma als letzte Showeinlage, performt von Common und John Legend. Im Dolby Theatre haben sie jetzt Tränen in den Augen.

04.50: Bester Dokumentarfilm: "Citizenfour" von Laura Poitras, Mathilde Bonnefoy, Dirk Wilutzky!
Super. Hätte ich mir nicht gedacht, dass die Amerikaner einen Film über den in seiner Heimat gerichtlich verfolgten NSA-Whistleblower Edward Snowden auszeichnen. "Ich freue mich so, mit Leuten arbeiten zu dürfen, die so viel aufs Spiel setzen", so die inzwischen vorsichtshakber nach Berlin emigrierte Filmemacherin Laura Poitras, und dankte Edward Snwoden "für seinen Mut, und ebenso allen anderen Whistleblowern und den anderen Journalisten, die geholfen haben, den Fall aufzudecken." Glenn Greenwald war da, glaube ich, mit auf der Bühne.

04.43: Bester Schnitt:  Tom Cross, "Whiplash"!
Sieh einer an, schon der dritte Oscar für "Whiplash". Regisseur Damien Chazelle erzählt in seinem ersten Kinofilm vom immer brutaler werdenden Verhältnis zwischen einem jungen Jazzstudenten (Miles Teller) und seinem gefürchteten Lehrer (JK Simmons). Er habe "Whiplash" mehr als Kriegs-, denn als Musikfilm angelegt,
erzählt Chazelle, der auch das Drehbuch verfasst und selbst einst Musik studiert hat.

04.32: Meryl Streep präsentiert den Rückblick auf Hollywoods Verstorbene des letzten Jahres, darunter Mickey Roones, James Garner, Elizabeth Pena, Edward Herrmann, Anita Ekberg, HR Giger, Virna Lisi, Louis Jourdan, Richard Attenborough, Robin Williams, Rod Taylor, Lauren Bacall, Eli Wallach, Alain Resnais, Bob Hoskins und Mike Nichols. Auch Maya Angelou und Gabriel Garcia Marquez sind darunter. Aha. Haben sie dafür Philip Seymour Hoffman vergessen?

04.25: Beste Kamera: Emmanuel Lubezki für "Birdman"!
Lubezkis zweiter Oscar. Im Vorjahr hat er für "Gravity" gewonnen. Mexikanische Regisseure  bringen ihm wohl Glück - im Vorjahr Alfonso Cuarón, heuer Alejandro G. Iñárritu.

04.23: Bestes Szenenbild: "The Grand Budapest Hotel", Adam Stockhausen & Anna Pinnock!
"Budapest" erhöht auf 3! Man sieht es nicht genau, aber  Wes Anderson sollte langsam rote Bäckchen kriegen vor Aufregung.

04.20: Zwischenstand: Zwei Oscars für "The Grand Budapest Hotel", zwei für "Whiplash".

04.11: Bester Animationsfilm: "Baymax – Riesiges Robowabohu" (Big Hero 6), Don Hall, Chris Williams, Roy Conli!
Überraschung: "Drachenzähmen leicht gemacht 2" galt als Favorit.

04.10: Wenn Sie gerade auf einer Oscar-Party mit den Machern des Lego-Movies sind, wäre jetzt ein guter Augenblick, um  sie abzulenken, sagt Neil Patrick Harris: Die Animationsfilmpreise werden verliegen und das "Lego Movie" ist nicht dabei. Schande!

04.07: Bester animierter Kurzfilm: "Liebe geht durch den Magen" (Feast), Patrick Osborne, Kristina Reed!

04.05: Beste visuelle Effekte: "Interstellar", Paul Franklin, Andrew Lockley, Ian Hunter, Scott Fisher!

04:02: Bemerkenswert: Die Oscar-Songs dauern gerade einmal eine Minute.

04.00: Emmas Stone muss nicht traurig sein, dass sie gegen Patricia Arquette verloren hat. Sie hat ja einen Lego-Oscar!

03.55: Beste Nebendarstellerin: Patricia Arquette, "Boyhood"!
War doch wohl klar! Dankesworte werden mit Lesebrille vorgetragen und im Affentempo runtergerattert. War wohl ein großes Team. Und dann dankt sie allen Frauen, die Kinder geboren haben und Steuern zahlen usw. usf. und transformiert ihre Rede tatsächlich noch in ein feuriges Plädoyer:"Es ist Zeit für die Gleichberechtigung der Frauen in den USA!" Wow!

Beste Nebendarstellerin: Patricia Arquette wird von Co-Star Ethan Hawke abgebusselt
Beste Nebendarstellerin: Patricia Arquette wird von Co-Star Ethan Hawke abgebusselt © John Shearer/Invision/AP

03.49: Bester Tonschnitt: "American Sniper", Alan Robert Murray, Bub Asman!

03.46: Bester Soundmix: "Whiplash", Craig Mann, Ben Wilkins, Thomas Curley!

03.43: Öha, Neil Patrick Harris kommt in Unterhosen auf die Bühne. Sehr hübsch - und ein Zitat aus "Birdman". "Die Schauspielerei ist ein Beruf, der Würde ausstrahlt", sagt er. Ha!

03.42: Bis jetzt sind sechs Oscars vergeben, 18 Kategorien sind noch offen. Es zieht sich.

03.34: Neil Patrick Harris macht einen nicht besonders gut funktionierenden Scherz mit David Oyelowo, den er als Oscar-Kandidaten vorstellt, obwohl er (als Martin Luther King in "Selma") nicht nominiert wurde. Insgesamt hätte man sich den Präsentator deutlich komischer erwartet. Aber der ist nur brav.

03.33: Die Ehrenoscars wurden schon vorab vergeben, und zwar an Harry Belafonte, Maureen O'Hara, Jean-Claude Carrière und Hayao Miyazaki.

03.28: Bester Doku-Kurzfilm: "Crisis Hotline: Veterans Press 1" von Ellen Goosenberg Kent und Dana Perry!
Dana Perry hat sich für ihre Dankesrede jedes Wort aufgeschrieben, auch die Namen ihrer Kinder, "falls ich sie in der Aufregung vergesse".

03.26: Bester Kurzfilm: "The Phone Call" von Mat Kirkby und James Lucas!
Mat Kirby freut sich, weil sie ihm Gratisbackwaren in seinem Lieblings-Donutshop versprochen haben, wenn er den Oscar kriegt. Und er beschwert sich, dass die Statuette so schwer ist. Stimmt ja auch: 1 Stk. Oscar  wiegt 4 Kilo.

03.25: Geschafft! ProSieben sendet wieder.

03.24: Noch immer Standbild auf ProSieben. Na seawas.

03.20: Legofiguren und als Legofiguren verkleidete Menschen singen "Everything is Awesome". Hoffentlich wird das heute noch etwas aufregender.
übrigens "The Lego Movie" ist nicht als bester Animationsfilm nominiert. Skandal!

03.11: Bester fremdsprachiger Film: "Ida"!
Der polnische Schwarzweißfilm von Regisseur Pawel Pawlikowski sorgte ausgerechnet in seinem Ursprungsland für Proteste: Die Geschichte einer  jungen Nonne in den 60er-Jahren, die kurz vor dem endgültigen Gelübde von ihrer jüdischen Herkunft erfährt, sei antipolnisch. Zuschauerim Westen könnten  fälschlicherweise den Eindruck gewinnen, dass Polen für die Verbrechen an Juden im Zweiten Weltkrieg verantwortlich gewesen
seien. Hm. Eher geht es in dem Film um Identitätssuche. Den Europäischen Filmpreis hat Pawlikowski für "Ida " übrigens auch bekommen. Es ist der erste Oscar, der nach Polen geht.

03.10: Nicole Kidman und Chiwetel Ejiofor sagen die Nominierten für die besten fremdsprachigen Filme an.

03.07: ORF eins sendet und sendet, und ProSieben scheint es total vergeigt zu haben: Die Übertragung ist komplett zusammengebrochen. Man gibt Standbild und Musicalmelodien. Uiuiuiuiui.

03.05: Channing Tatum stellt junge Talente vor, die 60-sekündige Filme machen durften. Alles klatscht, dann dürfen die jungen Talente wieder gehen.

03.04: Bestes Make-up und beste Frisuren: Frances Hannon & Mark Coulier, "The Grand Budapest Hotel"!

03:03: Reese Witherspoon sagt die Gewinner für bestes Make-up und beste Frisuren an.

03.00: Bestes Kostümdesign: Milena Canonero, "The Grand Budapest Hotel"!
Das ist schon ihr vierter Oscar (bei neun Nominierungen). Sie dankt Regisseur Wes Anderson.

02.55: Jennifer Lopez und Chris Pine sagen den Preis für das beste Kostüm an.

02.42:Bester Nebendarsteller: JK Simmons, "Whiplash"!
Das kam ja nicht so überraschend. Simmons ist ein altgedienter Charakterdarsteller. Der Oscar ist wohlverdient und wird souverän entgegengenommen. Simmons dankt, nicht wie üblich, seinem Agenten, Produzenten usw. sondern - seiner Frau für ihre Liebe, Güte, Weisheit und Geduld. Und, hört, hört, er dankt seinen Kindern: "Ihr seid wunderbare Menschen! Weil ihr ganz nach eurer Mutter geratet. Und übrigens: Ruft sie an!", sagt Simmons, "ruft alle eure Mütter an, Leute! Keine SMS, keine Mails, ruft eure Eltern an!" Cooler Typ.

02.39: Oh, Komplettausfall auf ProSieben. ORF eins macht unverdrossen weiter.

02.37: Aber den Vogel schießt wieder einmal Benedict Cumberbatch ab. Er macht auf alter Säufer.

02.35: Neil Patrick Harris begrüßt augenzwinkernd "Hollywoods whitest and brightest" (ein Schlenkerer in Richtung Rassismusvorwurf) holt sich für seine Auftrittsode an die Traummaschine Hollywood Unterstützung von Anna Kendrick und Jack Black. Eh nett.

02.30: Und bevor es jetzt wirklich anfängt: Den Buchmachern zufolge werden sich "Birdman" und "Boyhood" die Sache mit dem besten Film und der besten Regie unter sich ausmachen. In drei Schauspielerkategorien dürfte auch ziemlich sicher sein, wer gewinnt: Julianne Moore ("Still Alice") wird beste Hauptdarstellerin, Patricia Arquette ("Boyhood", yay!) beste Nebendarstellerin, JK Simmons ("Whiplash") bester Nebendarsteller. Nur der Sieger des Oscar für den besten Hauptdarsteller scheint noch nicht ausgemacht: Michael Keaton ("Birdman" und Eddie Redmayne ("Die Entdeckung der Unendlichkeit") gelten als die beiden aussichtsreichsten Nominierten, Bradley Cooper ("American Sniper"), Steve Carell ("Foxcatcher") und Benedict Cumberbatch ("The Imitation Game") haben aber auch noch Chancen. Und Präsentator Neil Patrick Harris singt schon. Es geht los!

02.20: So ein Pech! Lady Gaga hatte kurz vor ihrem Aufbruch zur Oscar-Gala noch Probleme mit dem Ausguss.
Das nehme ich natürlich zurück, ich finde die Handschuhe toll.

Lady Gaga
Lady Gaga © Jordan Strauss/Invision/AP

02.10: Weil die ja sowieso noch nicht anfangen, noch eine aktuelle Info aus der Kinowelt: Am Oscar-Wochenenende hat sich die Verfilmung des Erotikbestellers "Fifty Shades of Grey" mit Dakota Johnson und jamie Dornan an der Spitze der nordamerikanischen Kinocharts gehalten. Nach dem Rekordeinstieg am letzten Wochenende mit mehr als 80 Millionen Dollar (71 Millionen Euro)an Einnahmen musste sich der Streifen aber an diesem Samstag und Sonntag mit gut 23 Millionen Dollar (20 Millionen Euro) begnügen, berichtet "Variety".

02.00: Das ist auch ein schöner Tweet.

Und das ist das Kleid dazu:

Jennifer Lopez
Jennifer Lopez © Jordan Strauss/Invision/AP

01.50: Eine schöne Sache verdankt man dem roten Teppich auf jeden Fall: Hin und wieder sieht man im Hintergrund Schauspielerinnen vorbeiwanken, die vorhin gerade noch extrem glamourös herumgestanden sind. Und realisiert, dass die meisten dieser Wahnsinnsroben so geschnitten sind, dass man darin fast nicht gehen kann. Apropos unbequem: Lupita Nyong'o hat ein Kleid mit 6000 aufgestickten Perlen an. Da würde man echt gern wissen, was das wiegt.

01.45: Was heuer bei den Oscars fehlt: Die "Mani-Cam", eine Kamera, die nur auf die Fingernägel der Schauspielerinnen fokussiert. Seit Tina Fey und Amy Poehler anlässlich der  "Golden Globes" darauf hingewiesen haben, dass Schauspielerinnen auf dem roten Teppich immer nur als  wandelnde Kleiderständer behandelt werden ("Who are you wearing?"), egal, was ihre künstlerischen Leistungen sind, geben sich die Interviewer offensichtlich etwas mehr Mühe. Und der dümmste Auswuchs des Celebrity- und Stylingwahns scheint tatsächlich, das mag man fast nicht anders sagen: zurückgefeilt.

01.30: Oscar-Gastgeber ist ja heuer erstmals Neil Patrick Harris. Seine Texte für die Oscar-Verleihung hat der Frauenheld Barney aus "How I Met Your Mother" vorab seinem Ehemann David Burtka vorgetragen: "Er ist ein harter Kritiker. Aber seine Anmerkungen und Ideen sind durchweg exzellent", hat der Schauspieler dem US-Magazin "People" verraten.

01.25: Wolfgang Puck schmeißt mit vergoldeten Schoko-Oscars. Meiner Meinung nach bisher der beste Moment auf dem roten Teppich.

© APA/EPA/MIKE NELSON

01.20: Der ProSieben-Reporter fragt Michael Keaton: Wie viel Spaß hat es gemacht, diesen Film zu drehen? - Michael Keaton: Sehr viel Spaß.
Interviews auf dem roten Teppich: definitiv die Hölle für alle Beteiligten.

01.15: Und da ist Patricia Arquette, bereit, sich ihren wohlverdienten Oscar abzuholen. Zumindest will ich das doch sehr hoffen.

Patricia Arquette
Patricia Arquette © Matt Sayles/Invision/AP

01.10: Oscar-Anwärter Michael Keaton (bester Hauptdarsteller, "Birdman") ist natürlich auch schon da. Und kann ganz entspannt mit David Oyelowo ("Selma") posieren, der ja, unverständlicherweise, nicht nominiert wurde.

© Jordan Strauss/Invision/AP

01.00: Oh, und das Tingeltangel auf dem roten Teppich geht schon los. Hier sind einmal Dakota Johnson und Melanie Griffith.

Tochter & Mutter: Dakota Johnson, Melanie Griffith
Tochter & Mutter: Dakota Johnson, Melanie Griffith © Chris Pizzello/Invision/AP

0.45 Uhr: Sehen wir uns noch einmal die Filme mit den meisten Nominierungen an.

9 Nominierungen:
"Birdman"
"The Grand Budapest Hotel"

8 Nominierungen:
"The Imitation Game" (The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben)

6 Nominierungen:
"American Sniper"
"Boyhood"

5 Nominierungen:
"Interstellar"
"Foxcatcher"
"The Theory of Everything" (Die Entdeckung der Unendlichkeit)
"Whiplash"

4 Nominierungen:
"Mr. Turner"

3 Nominierungen:
"Into the Woods"
"Unbroken"

2 Nominierungen:
"Guardians of the Galaxy"
"Inherent Vice"
"Selma"

0.35 Uhr: Ein erster Blick auf den neuen Präsentator Neil Patrick Harris. Der darf jetzt auch schon ein bisschen Muffensausen haben.

0.30 Uhr: Noch was zur Kontroverse um die gar so bleichen Oscars: 20 Schauspieler sind in vier Kategorien nominiert. Alles Weiße. In der  Königskategorie gab es 2007 den letzten schwarzen Preisträger: Forest Whitaker. Und keine mit asiatischen oder Latino-Wurzeln. Eine Gruppe von Bürgerrechtlern will daher vor der heutigen Gala demonstrieren. Earl Ofari Hutchinson, Chef der Gruppe LA Urban Policy Roundtable, hat eine klare Botschaft für die Mitglieder der Academy: "Ihr bildet Amerika nicht ab, eure Industrie bildet Amerika nicht ab. Frauen, Latinos, schwarze und farbige Menschen sind in Hollywood unsichtbar".

0.00 Uhr: Noch rasch eine kleine Statistik: Rein finanziell hat "American Sniper" alle Konkurrenten um den Titel "Bester Film" weit abgehängt. Hier ein Vergleich der weltweiten Einspielergebnisse, soeben abgefragt auf boxofficemojo.com:
"American Sniper" (Start: 25. 12. 2014): 428 Millionen Dollar
"Birdman" (Start: 17. 10.): 76,5 Millionen Dollar
"Boyhood" (Start: 11. 7.): 44,4 Millionen Dollar
"The Grand Budapest Hotel" (Start. 7. 3.): 175 Millionen Dollar
"The Imitation Game" (Start: 28. 11.): 161 Millionen Dollar
"Die Entdeckung der Unendlichkeit" (Start: 7. 11.): 104 Millionen Dollar
"Selma" (Start: 25. 12.): 50 Millionen Dollar
"Whiplash" (Start: 10. 10.): 12 Millionen Dollar

23.30 Uhr: Wer auch immer heute Nacht einen Oscar gewinnt, so einen Moment wie den hier unten möchte man schon sehr, sehr gerne wieder einmal miterleben. Wer das Video anschaut, wird mir zustimmen: Es sollten überhaupt viel mehr Italiener nominiert werden (und dann auch gewinnen).

22.30 Uhr: Nur noch drei Stunden, bis die Übertragung der Oscar-Gala beginnt. Da bleibt also noch etwas Zeit, die persönlichen Lieblinge dieser Award-Season offenzulegen.

Ich finde, "Boyhood", sollte den Preis für den besten Film gewinnen. Nicht nur, weil Regisseur Richard Linklater das Kunststück zustande gebracht hat, ein  Projekt 12 Jahre lang durchzuziehen. Der ungewöhnliche Schaffensprozess steht natürlich für sich, aber das Ergebnis ist ein wirklich außergewöhnlicher Einblick in menschliche Beziehungen und wie sie sich weiterentwickeln. Toller Film mit tollen Darstellern. Und Patricia Arquette muss natürlich den Oscar als beste Nebendarstellerin gewinnen.

"Birdman" fand ich amüsant, aber dieser Film, der zugegebenermaßen sehr smart und visuell raffiniert die Schaffenskrise eines einstigen Actionhelden beschreibt, ist genauso wenig das beste Filmkunstwerk dieser Saison wie es Argo 2013 war. (Argo hat damals gewonnen, der Vergleich ist also vielleicht nicht so toll).

"The Grand Budapest Hotel" drücke ich auch die Daumen, weil ich meine, dass Wes Anderson unter der schrulligen (und hier auf Hochglanz lackierten) Oberfläche seiner Filme immer sehr viel emotionale Tiefe entwickelt.

Und dann sind da noch "American Sniper", "The Imitation Game", Selma", "Die Entdeckung der Unendlichkeit" und "Whiplash". Von mir aus.

Wahlberechtigt sind die 6000 Mitglieder der Academy. Wissenschaftler haben errechnet: 93 Prozent von ihnen sind Weiße, 70 Prozent sind Männer. Ihr Durchschnittsalter liegt bei 63 Jahren. Publikumsvoting ist nicht vorgesehen, was den jungen Mann hier unten arg enttäuschen dürfte :-)