Das Essl Museum in Klosterneuburg lädt vom 24. bis 30 Juni zu open days. An allen Finaltagen gibt es - neben einem Bücherflohmarkt und einer Tombola zugunsten von "Klosterneuburg hilft" - Führungen durch die aktuellen letzten Schauen "Rendezvous" (11 Uhr), "Die Sammlung eSeL" (13 Uhr) und "Body & Soul" (15 Uhr).

Den Auftakt am Freitag (14 Uhr) macht ein - im Februar 2015 ins Leben gerufenes - offenes Atelier für Flüchtlinge und Besucher, das auch die folgenden Tage geöffnet hat. Um 16 Uhr ist laut Programm der finale "Director's Cut" mit dem Sammler und Hausherrn Karlheinz Essl angesetzt, wofür aufgrund begrenzter Teilnehmerzahl Anmeldung erforderlich ist.

Am Samstag werden von 12 bis 16 Uhr Lesungen zu hören sein - mit Ernesto Susana, Josef Kleindienst, Alexander Urosevic, Magda Woitzuck, Jürgen Bauer, Gabriele Kögl, Stephan Eibel Erzberg und Gabriele Petricek. Nach einer Kinderführung (15 Uhr) beginnt um 16 Uhr ein musikalischer Kehraus mit den Voces spontane. Am Sonntag erwartet die Besucher u.a. im Literaturprogramm Liebeslyrik des 20. Jahrhunderts.

Am Mittwoch, dem 29. Juni, steigt um 19 Uhr in Anwesenheit des Künstlers die Finissage der eSeL-Präsentation. "The final Countdown", so das Museum, geht dann am Donnerstag (16 bis 18 Uhr) mit einer Abschlussperformance der Kunstvermittler und aller Mitarbeiter des Hauses über die Bühne. Der Eintritt zu den open days ist frei.

Die Sammlung Essl umfasst annähernd 7.000 Werke und zählt zu den größten und bedeutendsten privaten Sammlungen für zeitgenössische Kunst in Europa. Praktisch alle wesentlichen Kunstströmungen Österreichs sind mit Schlüsselarbeiten seit 1945 vertreten, aber auch internationale Pendants.

Das vom österreichischen Architekten Heinz Tesar geplante, 1999 eröffnete Privatmuseum war aufgrund der finanziellen Probleme der - im Vorjahr zerschlagenen - bauMax-Kette von Museumsgründer Essl in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Der Industrielle Hans Peter Haselsteiner hatte sich schließlich über eine Stiftung an der Kunstsammlung Essls beteiligt und einen "sparsameren Museumsbetrieb" angekündigt. Dessen Finanzierung sei nun "trotz aller Bemühungen nicht mehr möglich", gab Essl Anfang April das Ende bekannt. Eine erhoffte Förderzusage vom Bund sei ausgeblieben.