Die Hieronymus-Bosch-Ausstellung zur "500-Jahr-Feier" (vom 31. Mai bis 11. September) wird  am Dienstag feierlich vom spanischen Königspaar eröffnet.

"Es handelt sich um eine Ausstellung der Superlative. Es ist die größte und umfangreichste Ausstellung, die es jemals über Bosch gegeben hat und höchst wahrscheinlich auch geben wird", versicherte am Freitag der Vorsitzende des Prado-Kuratoriums José Pedro Pérez-Llorca bei der Präsentation vor 200 Journalisten im Prado.

Von den rund 60 ausgestellten Werken stammen 40 Gemälde, Altarbilder und Zeichnungen vom flämischen Meister selber. Bei den übrigen Werken handelt es sich um Arbeiten aus seiner Werkstatt und anderer bekannter Künstler seiner Zeit wie Alart du Hameel oder Adriaen van Wesel, um einen historischen Kontext herzustellen. "Damit zeigen wir 75 Prozent von Boschs gesamter Produktion. Das gab es noch nie", erklärte Kuratorin Pilar Silva.

Leihgaben

Kein anderes Museum verfügt über so viele Bosch-Werke wie der Prado. Der Grund: Im 16. Jahrhundert gehörte Spaniens König Philipp II. zu den größten Bewunderern von El Bosco, wie Bosch in Spanien genannt wird. So besitzt der Prado heuer mit sechs Bosch-Gemälden die weltweit größte Sammlung seiner Werke, von denen viele niemals ausgeliehen werden - unter anderem die "Anbetung der Könige", "Sieben Todsünden", "Der Garten der Lüste" - das wichtigsten Triptychon des Künstlers - "Die Versuchung des Heiligen Antonius" sowie "Das Steinschneiden".

Hinzu kommen zahlreiche Leihgaben, die ebenfalls nicht in Holland zu sehen waren. Das Lissabonner Museu Nacional de Arte Antiga stellt dem Prado ausnahmsweise sein wertvolles Triptychon "Die Versuchung des Heiligen Antonius" zur Verfügung, die Londoner National Gallery die "Dornenkrönung Christi".

Auch der Pariser Louvre, das MOMA und die National Gallery of Art in Washington schickten Bosch-Werke nach Madrid. Unter den Leihgaben hob Kuratorin Pilar Silva vor allem auch die "Kreuztragung Christi" aus dem Kunsthistorischen Museum Wien sowie Boschs berühmte Federzeichnungen "Baummensch" und "Drolerie mit Bienenkorb" aus der Wiener Albertina hervor.