In einem Studio in Wien-Floridsdorf kurbelt Stefan Ruzowitzky derzeit sein neuestes Kino-Opus „Die Hölle“. Es geht um die Jagd nach einem Ritualmörder, und der Regisseur verspricht den „schnellsten und härtesten österreichischen Thriller aller Zeiten“. „Das ist unser festgesteckter Anspruch: Nicht kleckern, sondern klotzen“, definiert der 54-jährige Wiener seine Aussage, „und wenn man das gescheit vorbereitet, bekommt man auch ohne Riesenbudget, was man braucht. Auf internationalem Standard.“

Ruzowitzky dreht in Wien: "Actionreichster Thriller Österreichs"

Diesem Standard soll natürlich speziell die Action entsprechen, die in den nächsten Tagen dran ist: „Eine Woche lang drehen wir an einer Autoverfolgungsjagd durch die Innenstadt. Da rasen wir durch den Stadtpark und gegen die Einbahn auf der Ringstraße – inklusive Frontalzusammenstoß. Das geh ich mit viel Respekt an, denn bei Action kann es immer gefährlich werden.“
Die titelgebende „Hölle“ bereitet der Bösewicht (gespielt vom ägyptischen Hollywoodianer Sammy Sheik) sogenannten „sündigen Frauen“ bereits auf Erden, damit sie sich das Fegefeuer ersparen und gleich ins Himmelreich kommen. Oscar-Preisträger Ruzowitzky: „Das war bekanntlich auch die Erklärung für alle Hexenverbrennungen . . .“

Tobias Moretti bei den Dreharbeiten
Tobias Moretti bei den Dreharbeiten © APA/PETRO DOMENIGG/FILMSTILLS.AT

Als Ermittler Christian Steiner heftet sich Tobias Moretti an die Fersen des Unholds, unterstützt von einer jungen, mutigen Taxifahrerin (Violetta Schurawlow). Der Tiroler erzählt über seine persönlichen TV- und Kino-Lieblingsermittler: „Da war vor allem der Typ mit dem Staubmantel, Peter Falk als Columbo. Und dann auch Al Pacino oder Gene Hackman. Ein Film wie ‚Brennpunkt Brooklyn‘ entzieht sich jeder Fragestellung. Derlei kippt man einfach, ohne Fragen zu stellen, in sich rein.“
Tobias Moretti über seinen bisher gefährlichsten eigenen Action-Stunt: „Das war beim Andreas-Hofer-Film. Eh mit meinem eigenen Pferd von zu Hause. Aber plötzlich ist es gegen ein Bajonett gelaufen. Und dann: los im vollen Tempo. Mit mir auf dem Rücken!“