Bei der Trauerfeier für den in der Nacht auf Samstag verstorbenen Intellektuellen und Schriftsteller Umberto Eco ist es am Dienstag zu einem starken Andrang gekommen.

Auch der Schauspieler und Regisseur Roberto Benigni war bei der Feier dabei
Auch der Schauspieler und Regisseur Roberto Benigni war bei der Feier dabei © APA/AFP/TIZIANA FABI

Hunderte Menschen pilgerten zum Sforza-Schloss "Castello Sforzesco" im Zentrum Mailand zur Trauerfeier für den 84-jährigen Autor. Im Hof des Schlosses, in dessen Nähe Eco mit seiner deutschen Frau Renate wohnte, wurde der Sarg des Schriftstellers aufgebahrt.

Zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik und Kultur, darunter Kulturminister Dario Franceschini, Oscar-Regisseur Roberto Benigni und der Mailänder Bürgermeister Giuliano Pisapia, besuchten die Trauerzeremonie, bei der Ecos Lieblingsmusik "Follia" des Barockkomponisten Arcangelo Corelli gespielt wurde. Premier Matteo Renzi und der italienische Präsident Sergio Mattarella sendeten Blumenkränze.

Ecos Leichnam soll eingeäschert werden. "Wir müssen Ecos Größe in seinem vollen Ausmaß noch begreifen", betonte die Verlegerin Elisabetta Sgarbi, die mit Eco vor wenigen Wochen das Verlagshaus "La nave di Teseo" gegründet hatte. "Er hat uns bei unserem Projekt, der Gründung eines unabhängigen Verlagshauses, unterstützen. Eco, der seine Werke überall hätte veröffentlichen können, hat unserem Projekt voll vertraut", kommentierte Sgarbi.

Umberto Eco: Der große Romancier war am Samstag 84-jährig verstorben
Umberto Eco: Der große Romancier war am Samstag 84-jährig verstorben © APA/AFP/FRANCOIS GUILLOT

Eco war einem Krebsleiden erlegen. Mit seinem ersten Roman "Der Name der Rose" aus dem Jahr 1980 hatte der Autor bereits Weltruhm erlangt. Der Essayist, Journalist, Lektor, Herausgeber und Universitätsprofessor engagierte sich auch politisch und übte scharfe Kritik etwa an dem früheren italienischen Regierungschef Silvio Berlusconi. Eco erhielt zahlreiche Auszeichnungen und mehr als 30 Ehrendoktortitel.