Im zweiten Anlauf hat es dann doch geklappt. Die 19-jährige Zoë macht ihre knappe Niederlage aus dem Vorjahr vergessen (sie scheiterte an den Makemakes und der Band Dawa) und gewannam späten Freitagabend die Vorausscheidung zum Eurovision Song Contest 2016. "Ich bin überwältigt, das ist nicht echt, oder?, fragte sie in einer ersten Reaktion ORF-Moderatorin Alice Tumler. War es aber, und dann dämmerte der Triumph auch Zoë: "Ich fahre nach Stockholm. Danke, danke, danke, tausend Milliarden Mal", wandte sie sich an ihre Fans. Gewonnen hat die in eine Art Hochzeitskleid gewandete Zoë mit dem Titel "Loin d’ici" (deutsch: Weit weg von hier), einer französischen Chansonpop-Nummer und einer effektgeladenen, blumigen Bühnenshow. Hören Sie hier den Siegertitel:

Knapp geschlagen geben musste sich im finalen Voting der zwei Stimmenstärksten Elly V aus Niederösterreich. Die 17-Jährige stand mit der Nummer "I’ll Be Around (Bounce)" Zoë in Sachen Song-Contest-Tauglichkeit um nichts nach. Hätte auch nur die Fachjury entschieden, wäre Elly V nach Stockholm entsandt worden. Unter den Sängerinnen Conchita und Madita, Komponistin Julie Frost und ESC-Experte Christian Ude von der Kleinen Zeitung rangierte Zoe nur auf Platz vier. Aber das TV-Publikum hievte die Wienerin auf den Thron. Platz drei (nach Jury- und Zuseherpunkten) belegte das düstere "Weapons Down" von Bella Wagner aus Wien. 

Elly V: Bei der Jury auf Platz 1, beim Publikum auf 2
Elly V: Bei der Jury auf Platz 1, beim Publikum auf 2 © ORF/Badzic

Zufrieden sein darf auch LiZZA, die 19-jährige Kärntnerin mit ihrem Titel "Psycho". Sie schnitt in der Jurywertung besser ab als Siegerin Zoë und wurde Dritte. Aber sie erhielt weniger Anrufe als die Top-Platzierten. Wahl-Grazer Orry Jackson kam bei der Jury auf Platz sechs, knapp hinter Vincent Bueno.

Zoë fasste schon als Kind den Entschluss, Sängerin zu werden. Eines ihrer Vorbilder ist wohl auch Papa Christof, Gründer der Band Papermoon, die 1993 mit "Tell Me a Poem" einen Riesenhit landete. Damals war Zoë allerdings noch nicht auf der Welt. Ein französisches Lied beim Song Contest ist ein Erfolgsmerkmal – für Österreich und Europa: Udo Jürgens gewann 1966 mit dem Titel "Merci, Chérie", insgesamt gewann in 60 Jahren 14 Mal ein Lied in französischer Sprache. Keine schlechten Vorzeichen für Zoës "Loin d’ici" im Halbfinale am 10. Mai.