GRAZ. Manchmal ist es gut, wenn man die Welt in Schwarz-Weiß sieht. Wie im Fall von Viola Hammer. Die hoch kreative Pianistin kennt aber auch alle Schattierungen dazwischen. Ganz bewusst hat sie darum für ihr „Heartbeat Project“ ein Dutzend Musiker aus den Genres Jazz, Pop und Klassik in den Studios der Grazer Kunstuniversität zusammengetrommelt. Die Melange, die die gebürtige Radkersburgerin auf ihrem Album serviert, ist jedenfalls kräftig und voll im Geschmack. Experten rund um Patrick Dunst (cl, sax) sorgen für einen weichen, lyrischen Bläsersatz, Michael Ringer (b) und Thomas Stabler (dr) für fokussierten Drive, Harald G. Kainer versilbert den Sound mit Electronics. Und die 29-jährige Chefin? Zeigt, welche Sprünge sie im Masterstudium für Jazzkomposition und Arrangement bei Ed Partyka gemacht hat.
Im Vorjahr etliche Preise, etwa bei den Downbeat Student Awards oder beim Jazz-Comp-Graz der Kunstuniversität, die sie als „Botschafterin“ nach Kapstadt schickte. Heuer unter anderem Erfolge beim Jazz Fest Wien mit ihrem Edeltrio, mit dem sie auch das exzellente Album „Close Up“ eingespielt hat: Es läuft bei Viola Hammer. Es fließt, pocht, pumpt. So klingt Herzkammermusik.

MICHAEL TSCHIDA