Ein voller Beethoven-Zyklus mit Simon Rattle und den Berlinern steht im Musikverein, eine Amerika-Reise von Grubinger und Hampson im Konzerthaus an, in Linz startet das Brucknerfestival und in Eisenstadt das Haydn-Fest.

Nachdem die Wiener Philharmoniker die Saison mit Semyon Bychov bei den Salzburger Festspielen beendet haben, starten sie auch die neue Spielzeit mit dem russischen Dirigenten - das erste "Philharmonische" geht am 18. September im Musikverein und am 20. im Konzerthaus über die Bühne. Weitere Dirigenten bis Jahresende sind Christoph Eschenbach, Herbert Blomstedt und Mariss Jansons, der zum Jahreswechsel auch das Neujahrskonzert dirigieren wird.

Aus Deutschland kommen zunächst zwei Klavier-Highlights in den Musikverein: Die Berliner Staatskapelle unter Daniel Barenboim (20.9.) begleitet Martha Argerich bei Beethovens zweitem Klavierkonzert, das Gewandhausorchester unter Riccardo Chailly (5.10.) spielt mit Radu Lupu Mozarts C-Dur-Konzert. Ein wahrer Marathon an hochkarätigen Gastspielen startet Ende Oktober mit dem Cleveland Orchestra (27. bis 31.10.), das mit Franz Welser-Möst diesmal drei Konzerte präsentiert - mit Werken von Verdi bis Messiaen.

An fünf aufeinanderfolgenden Tagen gerät der Goldene dann unter Beethoven-Beschuss: Simon Rattle stellt mit den Berliner Philharmonikern seine Interpretation des Symphonien-Zyklus inklusive Leonoren-Ouvertüre vor (10. bis 14. 11.). Schon am nächsten Tag übernehmen Lucerne Festival Orchestra und Andris Nelsons (15.), ehe Valery Gergiev (16.) gleich zu Spielzeitbeginn sein neues Chef-Amt am Pult der Münchner Philharmoniker dem Wiener Publikum vorführt.

Auch ans Konzerthaus kommt Gergiev - allerdings mit dem London Symphony Orchestra, dessen Chefdirigent der Vielarbeiter ebenfalls ist (12.10.) und bringt dabei auch Pianist Yefim Bronfman für Bartoks zweites Klavierkonzert mit. Ansonsten setzt das Konzerthaus nach dem philharmonischen Auftakt auf gewohnt breiten Explorationskurs: Enfant terribles der Tasteninstrumente wie Ivo Pogorelich (Klavierabend am 6.10.) oder Cameron Carpenter (der Orgel-Punk spielt am 22. 10. mit dem Radio Symphonieorchester) geben sich ebenso die Klinke in die Hand, wie Jazzgrößen (Brad Mehldau am 2.10.) oder Weltmusik-Stars (Buika am 18.10.).

Zeitreise durch amerikanische Musik

Martin Grubingers "Percussive Planet" führt zunächst (27.9.) durch die "Big 6" der zeitgenössischen Schlagzeug-Komposition, um sich dann (23.10.) mit dem heurigen Schwerpunktkünstler Thomas Hampson zu einer Zeitreise durch die amerikanische Musik von den Anfängen des Jazz bis heute zusammenzufinden. Die beliebte neue Reihe "Fridays@7" mit Symphoniker-Konzerten um 19 Uhr und anschließendem Ausklang im Foyer, startet am 9. Oktober mit Janine Jansen und Brahms' Violinkonzert.

In den Landeshauptstädten

Während in Grafenegg noch bis 6. September das Musikfestival für hochkarätige Gastspiele sorgt, starten in Eisenstadt bereits am 3. September die Haydn-Tage. Im Vorfeld zwischen dem Land und den Schlossherren Esterhazy heiß umkämpft, steht das Festival in seiner heurigen Ausgabe unter dem Motto "Haydn und Schubert", was Gelegenheit nicht nur für Konzerte der Haydn-Philharmonie unter Adam Fischer, sondern auch für Lieder-Highlights wie Schuberts "Schöne Müllerin" mit Michael Schade bietet.

Der neue Tonkünstler-Chefdirigent Yutaka Sado beginnt seine Saison am Festspielhaus St. Pölten mit Pianistin Maria Joao Pires und Mozarts Klavierkonzert in G-Dur (5.10.), die Camerata Salzburg startet am 9. Oktober mit Luis Langrée am Pult und Patricia Kopatchinskaja an der Violine - gespielt wird unter anderem Prokofiew und Ravels "Tzigane"-Rhapsodie. Im Grazer Musikverein geht es am 18. September mit einem Liederabend von Leo Nucci los, das erste Orchesterkonzert gibt am 21. September die Königliche Philharmonie Flandern unter Philippe Herreweghe.

Seinen Namensgeber feiert das Bruckner Orchester beim Brucknerfest: In Linz startet man mit der Open Classic Night am 12. Oktober, am 13. wird das Festival durch das Macao Orchestra eröffnet, weitere Höhepunkte sind etwa ein Besuch des Mariinsky Orchesters - das dritte herbstliche Österreich-Gastspiel von Valery Gergiev. Auch diesmal als Chefdirigent.