Keuchen, Schüsse, kreisende Schweinwerfer. Ein Mann versteckt hastig ein Bündel unter einem Brett des Holzbodens. Der Beginn erinnert ein wenig an "Tatort"-Krimis. Schir vollzieht den Spagat zwischen Regie und Mitwirkung, schon die Uraufführung 1915 fand in derartiger Konstellation statt. Als Regisseur hat er mit dem Bühnenrund des Neuen Spielraums einige Herausforderungen zu meistern, als kantig-karger, in Stumpfheit befangener Grenzjäger verbeißt er sich im widerspruchsvoll auflodernden Beziehungsgeflecht mit Straßer, die sich vom naiv-süßen Mädeltyp zur abgründig dämonischen Männervernichterin wandelt.

Ihren Schmugglermann spielt de Nardo mit der ihm eigenen Intensität. Wie er körperliche Benachteiligung und daraus resultierende Komplexe mit List und Eifer triumphierend kompensiert, wie er, der verächtlich als "Flaschenmandl" apostrophiert wird, seine mit ihm im abgelegenen "Fuchsloch" hausende Frau anfangs instrumentalisiert und letztlich ihrer mörderischen Intrige zum Opfer fällt, macht ihn zum eigentlichen tragischen Protagonisten. Eine darstellerische Glanzleistung, der es auch an psychologischer Tiefenschärfe nicht mangelt.