Unter zwei Holztüren führe eine steinerne Treppe in die Mikve. Religiöse Juden benutzen ein solches Tauchbad regelmäßig, um eine rituelle Reinheit zu erlangen. An dem Ort seien auch Ton- und Steingefäße gefunden worden, die aus der Zeit des Zweiten Jüdischen Tempels stammten. Der Tempel war im Jahre 70 von den Römern zerstört worden.

Der Fund sei von großer archäologischer Bedeutung, sagte Amit Reem, für den Bereich Jerusalem zuständiger Archäologe. Er deute darauf hin, dass sich im Gebiet des heutigen Viertels Ein Kerem eine jüdische Ortschaft befand.

Die Hausbesitzerin, die nur ihren Vornamen Oria nennen wollte, sagte: "Wir waren zuerst etwas unsicher, wie wichtig der Fund unter unserem Haus ist." Weil sie aber schon das Gefühl hatten, er könnte von historischer Bedeutung sei, hätten sie die Altertumsbehörde informiert. Ausgezeichnet wurden sie dafür mit einer Urkunde - als "vorbildliche Bürger".