Das "Literarische Quartett" im ZDF kommt ab Anfang Oktober zurück - mit "Spiegel"-Literaturchef Volker Weidermann statt früher Marcel Reich-Ranicki. Das ZDF will an die unterhaltsamen Sendungen mit dem 2013 gestorbenen Publizisten anknüpfen.

"Ziel ist, beste literarische Unterhaltung, Kritik und Leidenschaft ganz in der Tradition des legendären "Literarischen Quartetts" mit Marcel Reich-Ranicki", teilte der Leiter Kultur im ZDF, Peter Arens, am Freitag mit. Außer Weidermann sind Moderatorin und Autorin Christine Westermann ("Zimmer frei!") sowie Autor und Kolumnist Maxim Biller ("Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung") gesetzt.

"Supermulmig"

Weidermann sagte der Wochenzeitung "Die Zeit", er fühle sich "supermulmig". Reich-Ranicki will er nicht kopieren: "Die Leute kriegen jetzt erstmal mich", sagte er. "Recht haben will ich auch. Aber am wichtigsten wird es doch sein, die Zuschauer zu reizen, sie auch für schwierige Bücher zu interessieren."

Das "Literarische Quartett" soll freitags um 23.00 Uhr gesendet werden und wird im Berliner Ensemble aufgezeichnet. Als Vierter kommt in jeder der sechs Sendungen pro Jahr ein Kritiker hinzu. Die Sendung lief schon zwischen 1988 und 2001, zunächst mit Reich-Ranicki, Sigrid Löffler, Hellmut Karasek und Jürgen Busche. "Das blaue Sofa" mit Wolfgang Herles entfällt mit der Neuauflage.