"Er wurde vergiftet". Mit dieser Aussage haben zwei Töchter der am 14. Mai verstorbenen Blues-Legende B.B. King im US-Bundesstaat Nevada Mordermittlungen ausgelöst. Kings Leiche werde obduziert, teilte das Büro des Untersuchungsrichters im Bezirk Clark County (Nevada) über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Es werde voraussichtlich sechs bis acht Wochen dauern, bis die Untersuchungsergebnisse vorlägen.

Wegen der Autopsie müsse Kings Beerdigung in Memphis verschoben werden. Die Leiche wurde inzwischen zurück nach Las Vegas gebracht. Die Ermittlungen wurden  eingeleitet, weil zwei Töchter von King in wortgleichen Erklärungen gegenüber den Behörden den Verdacht geäußert hätten, dass ihr Vater Opfer eines Verbrechens geworden sein könnte. Patty King und ihre Schwester Karen Williams behaupten: "Ihm wurden Giftstoffe verabreicht. Ich glaube, unser Vater wurde ermordet".

Anschuldigungen gegen den Manager

Die Töchter beschuldigen den ehemaligen Manager von B.B. King, Laverne Toney, sowie den persönlichen Assistenten des Stars, Myron Johnson. Diese weisen alle Anschuldigungen zurück und sagen, sie würden schon seit längerer Zeit von den Schwestern mit Anschuldigungen überhäuft, an denen nichts dran sei. Die Familie von B.B. King geht derzeit rechtlich gegen Toney vor und macht ihm unter anderem zum Vorwurf, Millionen Dollar veruntreut zu haben.

King war am 14. Mai im Alter von 89 Jahren in Las Vegas gestorben, wo er zwischen seinen ausgedehnten Tourneen wohnte. Kings Gesundheitszustand hatte sich seit Ende vergangenen Jahres verschlechtert. Anfang Mai begab der Diabetiker sich in seinem Haus in Las Vegas in Hospizpflege. Noch bis ins hohe Alter war King auf Tour gegangen.

Aus armen Verhältnissen

Der Musiker wurde 1925 als Riley Ben King im südlichen US-Bundesstaat Mississippi geboren. Der Afroamerikaner wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf, die erste Gitarre bekam er im Alter von zwölf Jahren von einem Plantagenbesitzer. Mit Anfang 20 zog es ihn nach Memphis, die Hauptstadt des Blues. Bald bekam er eine eigene Radiosendung, die ihm den Spitznamen "Blues Boy" (B.B.) einbrachte. Seinen ersten Hit feierte King 1951 mit dem "Three O'Clock Blues".