Ab November sollen die Militärmusikkapellen in den Bundesländern von derzeit 47 auf 20 Mitglieder abgespeckt werden. Einzig in Wien soll die Gardemusik erhalten bleiben. Verhandlungen mit Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ), der ursprünglich im ganzen Land nur vier Militärmusiken - dafür in voller Stärke - erhalten wollte, brachten wenig.

Nun bläst die Militärmusik zum Marsch: Rund 800 Musikanten aus ganz Österreich werden heute vor dem Kanzleramt und dem Parlament Protestkonzerte geben und dabei auch rund 46.000 Unterschriften für den Erhalt der Militärmusiken an das Parlament übergeben.

"Schwerer Schlag"

Für die Blasmusikszene wären, so Roman Gruber von den Militärmusikfreunden gegenüber wien.ORF.at, die Einsparungen ein schwerer Schlag für die österreichischen Blasmusikszene: „Die jungen Musikanten erleben in dem einen Jahr bei der Militärmusik eine gute Schule“, sagte Gruber. Später würden sie bei zivilen Blasmusikkapellen oft tragende Rollen einnehmen.

Zuletzt sprachen sich auch die Landeshauptleute für die Beibehaltung der Militärmusikkapellen aus. Vor allem Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), auch Präsident des Tiroler Blasmusikverbandes, hatte sich für die Erhaltung der Militärmusikkapellen in bisheriger Besetzungsstärke und Qualität stark gemacht. Tirols Landeschef hatte von "einem der unsinnigsten Vorschläge", die er je gehört habe, gesprochen, und den Plan eine "Beleidigung für die Kapellmeister und Musiker" genannt.