Im prall gefüllten Teatro Piccolo im Arsenale empfingen Biennale-Kurator Okwui Enwezor und Präsident Paolo Baratta am Mittwoch die Preview-Besucher der 56. Kunstbiennale. Er sei stolz, 89 der 136 zur internationalen Ausstellung eingeladenen Künstler erstmals in Venedig begrüßen zu dürfen, so Baratta. "Für jeden Kurator bleibt die Biennale singulär", freute sich Enwezor über den Ruf nach Venedig.

"Die Singularität hat etwas mit den Räumlichkeiten und dem Setting zu tun, wo sich die verschiedenen Geschichten entfalten können", so Enwezor. Das sei nicht nur eine immense Herausforderung, sondern auch ein "Thrill an Möglichkeiten". Trotz des übergreifenden Titels "All the World's Futures" gebe es "kein übergreifendes Thema". Stattdessen habe er die Ausstellung im Arsenale und in den Giardini, wo in der "Arena" vor allem Marx' "Kapital" im Zentrum steht, aus mehreren "Filtern" zusammengesetzt.

"Jeder Besucher soll seinem eigenen Weg folgen", so der Kurator. Jeder Einzelne müsse "seinen eigenen Fokus, seine eigene Balance finden" und entscheiden, was für ihn wichtig sei. Nachsatz: "Schauen Sie sich alles an!"

Die 136 Künstler, die in der internationalen Ausstellung vertreten sind, stammen aus 53 Ländern. 89 Staaten rittern unterdessen in den Länder-Pavillons in den Giardini, wo Heimo Zobernig Österreich vertritt, um den Goldenen Löwen. Die Biennale öffnet heuer aufgrund der Expo in Mailand bereits einen Monat früher als üblich, nämlich am 9. Mai, und läuft bis zum 22. November.