Gleich zwei Ausstellungen werden am Samstag im Kremser Minoritenkloster eröffnet. "Nach Picasso. Auf Spurensuche in der jungen österreichischen Kunst" ist Thema im Forum Frohner bis 27. September. Im Ernst Krenek-Forum widmet sich eine Sonderschau den beiden Komponisten "Ernst Krenek und Igor Strawinsky". Ihre Spätwerke werden zudem in einer Buchpräsentation beleuchtet.

Vieles, das heute in der Kunst als "selbstverständlich und kanonisiert" gilt, hat laut den Ausstellungs-Organisatoren seinen Ursprung bei Pablo Picasso, der zu einem der bedeutendsten und einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts zählt. Seine vielfältigen malerischen Experimente zwischen Figur und Abstraktion, seine revolutionäre Auffassung der Skulptur, sein Mut, ständig neue Wege einzuschlagen und sich stilistisch immer wieder neu zu erfinden, aber auch seine kämpferische politische Seite, seine Selbstinszenierung und sein Marketingtalent würden bis heute nachwirken. Thema der von Günther Oberhollenzer kurierten Schau sind demnach die unzähligen Spuren des spanischen Meisters, die noch immer - teils unbewusst - Eingang in die junge österreichische Kunst finden.

Malereien und Skulpturen, aber auch Fotografien, Installationen und Videoarbeiten von insgesamt 23 Künstlern sind zu sehen. Das Spektrum reicht u.a. von fragmentierten Landschaften von Alfons Pressnitz bis zu einer eigens für die Ausstellung entstandenen kubistischen Katzenskulptur ("Pikatzo") von Deborah Sengl, von fotografischen Collagen von Nina Rike Spinger und Gabi Trinkaus bis zu feinteiligen Papierarbeiten von Iris Christine Aue und einer animierten Videohommage von Michaela Konrad.

Das Titelmotiv der Ausstellung, die Malerei "Fig. 1 (Gudrun)", stammt von Bernhard Buhmann. Der Künstler entführt den Betrachter in eine nostalgische und skurrile Welt mit Versatzstücken aus Zirkus und Jahrmarktattraktion, geharnischte Ritter und Gaukler, Clowns und Schnurrbartträger. Christian Bazant-Hegemark wiederum spielt in seinem malerischen Werk mit der Dialektik zwischen klaren, geometrischen Zeichen und weichen, figurativen Körperformen. Picasso, als Marketinggenie ist schließlich Thema der interaktiven Arbeit von Hannes Egger. Besucher sind aufgefordert, ihr Gesicht zu kopieren. Das Ergebnis ist eine Fotokopie mit der Unterschrift Picassos, die mit nach Hause genommen werden darf.