Die Bregenzer Festspiele hatten bereits im Vorjahr in der Sparte "Weltpremiere" für Andre Tschaikowskys "Der Kaufmann von Venedig" den Preis erhalten. In der gleichen Kategorie waren sie heuer für HK Grubers "Geschichten aus dem Wiener Wald" erneut nominiert, wurden allerdings vom Brüssler La Monnaie mit "Boesmans: Au Monde" ausgestochen. Als einziges Wiener Haus war die Staatsoper in der Sparte "Chor" nominiert, zog dort gegenüber der Welsh National Opera allerdings den Kürzeren.

Immerhin starken Wien-Bezug hat die Newcomerin des Jahres, die Niederländerin Lotte de Beer, die am Theater an der Wien im Vorjahr etwa die "Perlenfischerin" und 2013 in der Kammeroper "La Boheme" inszenierte. Und auch die Gewinnerin des Preises für das beste Bühnenbild, Es Devlin, wird bald in Österreich zu sehen sein, wenn sie in der Saison 2017/18 bei den Bregenzer Festspielen George Bizets Oper "Carmen" realisiert.

Als beste Sängerin konnte sich Anja Harteros gegen Kolleginnen wie Joyce DiDonato oder Anna Netrebko durchsetzen, während bei den Herren der deutsche Liedexperte Christian Gerhaher gegen die Konkurrenten obsiegte. Der Publikumspreis ging an Publikumsliebling Jonas Kaufmann, während sich der Brite Richard Jones bester Regisseur des Jahres nennen darf. Für sein Lebenswerk wurde der 78 Jahre alte US-Amerikaner Speight Jenkins ausgezeichnet, der im Vorjahr nach drei Jahrzehnten seine Intendanz der Oper Seattle aufgegeben hatte.

Die undotierten Opera Awards waren von John Allison, dem Herausgeber des Magazins "Opera", und dem britischen Geschäftsmann Harry Hyman begründet worden. Sie wurden heuer zum dritten Mal in London verliehen.