Wovon handelt der letzte „Tatort“-Fall aus Leipzig?
Die achtjährige Magdalena ist spurlos verschwunden. Ihre religiös fanatischen Eltern haben das stundenlang nicht bemerkt. Das ist der Ausgangspunkt aufreibender Ermittlungen für das Leipziger Ex-Ehepaar Eva Saalfeld (Simone Thomalla) und Andreas Keppler (Martin Wuttke), die vor zehn Jahren selbst ein Kind verloren haben. Das Mädchen wurde entführt; und die Tat von langer Hand geplant. Der Zuseher weiß relativ bald, wer dahintersteckt. Das raubt dem unheimlichen Krimi keine Spannung.


Worum geht’s in „Niedere Instinkte“ noch?
Um den letzten großen Auftritt, ums Abschiednehmen vom zerknautschten Charakterkopf Wuttke und der unter Fans zuletzt heftig kritisierten Thomalla.


Wie schlagen sich Saalfeld und Keppler im Finale?
Drehbuchautor Sascha Arango hat einen wunderbaren Job gemacht: Er hat gezeigt, wie viel Potenzial in der Komposition der privaten Ex-Partner und Trotzdem-Kollegen hätte sein können und welche Bücher Wuttkes famosem Spiel gerecht geworden wären.


Wie spannend ist der Krimi über Kindesentführung?
Die Beklemmung hält 90 Minuten an. Es ist ein unheimlich verstörendes Finale einer kranken Familienkonstruktion, in dem noch genügend Platz bleibt für tragikomische Situationen.


Werden wir die Leipziger vermissen?
ANTWORT: Sagen wir so: Dieser Fall ist eine Last-minute-Rehabilitation der beiden. Ein Abgang in Würde. 


Und was werden wir ganz bestimmt nicht vermissen?
Die stete statische Betroffenheitsmiene von Frau Saalfeld in jeder Leinwand-Leidens-Lebenslage.


Wer folgt dem Ermittlerduo nach?
Künftig gehen "drei Engel" in Dresden auf Mörderjagd: Karin Hanczewski, Alwara Höfels und Jella Haase.


Muss man heute Abend einschalten?
Ja – alleine wegen der grandios verstörenden Susanne Wolff.