Mit seinem eigenständigen Weg in der Kunst stieß Hoke oft an die Grenzen der Akzeptanz: Wie etwa im Jahr 1956 bei der Enthüllung der Fresken am Klagenfurter Bahnhof. Heute gelten die rund 300 Quadratmeter großen Fresken als bedeutendes Beispiel der österreichischen Monumentalmalerei nach 1945.

Giselbert Hoke wurde im nordböhmischen Warnsdorf am 12. September 1927 geboren. Der junge Mann begann sich früh für das Schmiedehandwerk zu interessieren, wurde aber am Ende des Zweiten Weltkrieges so schwer verwundet, dass der erst 17-Jährige den rechten Arm verlor. Nach dem Krieg ging Hoke zum Studium der Malerei an die Akademie der bildenden Künste Wien.

Im Zentrum von Hokes teilweise monumentalen Bildern standen Frauenakte und später Landschaften. 1949 verzeichnete der junge Künstler seinen ersten großen Erfolg: Er gewann den Wettbewerb für die Gestaltung der Fresken am Klagenfurter Hauptbahnhof. Im Jahr 1956 löste die Enthüllung der vom kubistischen Werk Picassos geprägten Fresken einen Skandal aus - und Hoke wurde schlagartig im ganzen Land bekannt. Zentrum seines Schaffens war das Schloss Saager in Grafenstein bei Klagenfurt, das er bereits im Jahr 1961 kaufte., später renovierte und um ein "Werkhaus" ergänzte.

Hoke wurde 1974 als Professor an die Technische Universität Graz berufen und mit der Gründung des Institutes für künstlerische Gestaltung beauftragt, das er mehr als 20 Jahre lang leitete. In seiner Blütezeit waren im Stift Rein nördlich von Graz für diesen Zweck Räumlichkeiten angemietet worden. Von 1979 bis 1983 lehrte er zusätzlich an der Internationalen Sommerakademie Salzburg. Im steirischen Schloss Halbenrain gab er seit dem Jahr 1999 der internationalen Sommerakademie "Hortus Niger" Profil.

Seit 1958 arbeitete der Künstler immer öfter in Glas. Seither entstanden Glaswände u.a. für St. Florian in Wien, die Verabschiedungshalle in Klagenfurt oder auch der Universität Wien. Weitere bekannte Werke sind u.a. die Fresken in der Abt-Kapelle des Stiftes Rein oder der 1986 gebaute "Sonnenturm" an der A2 - beim Autobahnrastplatz Twimberg zwischen Bad St. Leonhard und Wolfsberg . Die letzten großen Ausstellungen Giselbert Hokes waren durch seine sogenannten "Nada"-Bilder bestimmt. Die Lust am Malen blieb ihm bis zuletzt., schilderte Sohn Clemens.