„Das Finanzreferat hat auch über die Kultur eine Kreditsperre von mehr als einer Millione Euro verhängt. Diese Situation verlangt Redimensionierung quer durch das Kulturreferat“, teilte Kulturreferent Christian Benger gestern in einer Aussendung mit. Entsprechende Post aus dem Büro von Finanzreferentin Gaby Schaunig war an alle Abteilungen gegangen.

In der Kultur trifft es als erstes die von Benger-Vorgänger Wolfgang Waldner initiierte „Transformale“, deren Budget bereits im Herbst von ursprünglich 600.000 auf 450.000 Euro gekürzt wurde. Nun werden weitere 100.000 Euro gestrichen. Da für die einzelnen „Transformale“-Projekte bereits verbindliche Subventionszusagen vorliegen, wurden die Verträge mit den beiden Kuratoren Ulli Sturm und Tomas Hoke aufgelöst, und sämtliche Werbemaßnahmen eingestellt. Dass man in Bengers Büro von einer Lösung „im Einvernehmen mit den Kuratoren“ spricht, kommentiert Hoke trocken: „Ich sehe uns als Bauernopfer. Wir hatten keine andere Möglichkeit“. Damit sei die „Transformale im Kern getroffen, führerlos und unsichtbar“. Weitere Einsparungen seien aber nur möglich, „wenn die Projektbetreiber freiwillig das Handtuch werfen, weil ihnen das Land leid tut“, sagt Hoke.

Denn wer eine schriftliche Subventionszusage oder klare Verträge hat, muss (zumindest vorerst) nicht um seine Förderung bangen. Alle anderen wird es treffen. „Aktuell raten wir jedem ab, überhaupt einen Antrag zu stellen,“ will Bengers Pressesprecherin Gerlind Robitsch etwaige Erwartungen erst gar nicht aufkommen lassen. Das gelte auch für den vom Kulturreferenten für 2015 ausgerufenen Brauchtums-Schwerpunkt.

Die Einschnitte würden spürbar und so schnell nicht vom Tisch sein. HETA bestimme sämtliches Handeln in der Landesregierung, heißt es weiter. Und Benger betont: „Für alle Bereiche ist wichtig, dass Sie trotz dieser Umstände weiterhin stattfinden, wenn auch nur in eingeschränktem Maße. Aber es geht jetzt nicht mehr um Begehrlichkeiten. Es geht um Notwendigkeiten“.