In diesen Tagen ist niemand zu beneiden, der eine Unterhaltungssendung moderieren muss. Nicht Barbara Schöneberger, die den Echo am Donnerstag respektvoll und mit angepasst gemäßigter guter Laune heruntergespult hat, und noch weniger Andy Borg. Neben dem Flugzeugunglück in Frankreich rückt das Ableben von Karl Moik den Frohsinn und die Unbeschwertheit im Musikantenstadl aus Oberwart in den Hintergrund. Die Schwierigkeit heute Abend wird sein, eine ausgewogene Balance zwischen Gedenken und adäquater Kurzweil zu finden.
Am neuen Ablauf der Volksmusik- und Schlagershow, die von Moik 1981 miterfunden wurde, feilten ORF und ARD bis Freitagabend. Details wurden aufgrund der laufenden Proben vorab keine bekannt gegeben. Sicher ist nur, dass es zu Beginn und am Ende der Sendung eine "musikalische Verbeugung vor dem Mann der ersten Stunde des Stadls geben wird", hieß es am Freitag am Küniglberg. Andy Borg, der das Szepter von Moik 2006 übernommen hat und seinen Job als Moderator im Sommer abgeben wird, hat die Nachricht vom Tod tief getroffen: "Karl Moik war für mich nicht nur ein guter Freund, er war für mich ein großes Vorbild, in dessen Fußstapfen mir vergönnt war, zu treten", sagt der Wiener. Wer ihm als Stadl-Präsentator nachfolgen wird, ist noch unklar.
Nostalgischer als ursprünglich geplant dürfte heute der Auftritt von Saso Avsenik mit seinen Oberkrainern werden. Es war sein Opa Slavko Avsenik, der am 5. März 1981 im allerersten Musikantenstadl für das erste Lied sorgte – das "Trompetenecho". Weitere Gäste: die Kastelruther Spatzen, Monika Martin, Stefanie Hertel, die Jungen Zillertaler, die Trenkwalder und Mary Roos.
Moik-Nachruf in ORF 2
Im Anschluss an den Musikantenstadl folgt „In memoriam Karl Moik“, ein von „Seitenblicke“-Redakteur Christian Reichold gestalteter Nachruf auf den Linzer. Um 23.20 Uhr läuft die Gesprächsreihe "Vera – bei . . . “. Diesmal ist Vera Russwurm bei Sänger Patrick Lindner zu Gast. Das Interview wurde jedoch vor dem Tod Moiks aufgezeichnet