Erste Premiere der neuen Saison ist am 10. Oktober Albert Lortzings "Wildschütz". Komplettiert werden die Neuproduktionen mit den Klassikern "Cavalleria rusticana" (Pietro Mascagni), "Don Giovanni" (Mozart) und "Eugen Onegin" (Peter Tschaikowski).

Auch mit dem 23 Stücke umfassenden Repertoire will Dresden glänzen. Bei der Wiederaufnahme von Wagners "Lohengrin" im Mai 2016 unter der Leitung von Christian Thielemann ist ein Staraufgebot angesagt: Anna Netrebko debütiert als Elsa, Piotr Beczala übernimmt die Titelpartie. Außerdem wirken Evelyn Herlitzius (Ortrud) und Georg Zeppenfeld (König Heinrich) mit. Bei den Richard-Strauss-Festtagen im Oktober wird unter anderem die "Alpensinfonie" zum 100-jährigen Jubiläum ihrer Uraufführung gespielt. Strauss hatte das monumentale Werk einst der Hofkapelle in Dresden, der heutigen Staatskapelle, gewidmet.

Nach Angaben der Oper lagen die Auslastung 2014 bei 91,7 Prozent und der Kostendeckungsgrad bei 42,8 Prozent. Insgesamt kamen fast 302 000 Zuschauer zu Ballett, Oper und Konzerten. Wolfgang Rothe, amtierender Intendant des Hauses, verwies auf Stornierungen von Opernfans, die Dresden seit den Demonstrationen der islamkritischen Pegida-Bewegung meiden: "Wir spüren in der Tat, dass da eine Kaufzurückhaltung vorliegt."

Über einen neuen Intendanten hüllt man sich in Dresden in Schweigen. Nachdem der designierte Intendant Serge Dorny vor einem Jahr noch vor seinem Amtsantritt wieder gekündigt wurde, ist die Semperoper ohne "ordentlichen" Chef. In der Zwischenzeit führt der Kaufmännische Direktor Rothe die Geschäfte.