"Ich möchte die wunderbare Landschaft viel stärker einbinden", sagte Bleck bei seiner Präsentation am Freitag in Villach. Er überlege sich auch, heimische Chöre oder Blasmusikgruppen in Inszenierungen einzubinden. "Kärnten ist das Land des Liedes", sagte Bleck. Von der Einbindung der Landschaft erhofft sich der Neo-Intendant ein stärkeres Publikumsinteresse. Schließlich seien schon zu Zeiten des Sonnenkönigs Ludwig XIV. in Versailles Seeschlachten aufgeführt worden. "Das heißt jetzt aber nicht, dass ich am Ossiacher See Seeschlachten aufführen will", sagte Bleck.

An Altbewährtem will Bleck offenbar festhalten. Der Carinthische Sommer soll auch künftig "von Klassik bis zu Jazz und Weltmusik" vielschichtig bleiben. Auch die Kirchenoper soll regelmäßiger Bestandteil des Festivals bleiben. "Ich halte es für wichtig, dass die Musik des 21. Jahrhunderts bleibt", sagte Bleck. Das Budget von jährlich rund 1,6 Millionen Euro will der 53-Jährige mit "Fundraising" auffetten. Das sei ihm schon beim Internationalen Hans-Gabor-Belvedere-Gesangswettbewerb erfolgreich gelungen, sagte Bleck. Bei dem Wettbewerb wird er weiterhin Organisator bleiben.

Zwischen dem Gesangswettbewerb und dem Carinthischen Sommer könnte es künftig zu Synergien kommen. Es sei durchaus möglich, dass Sieger des Wettbewerbes in Kärnten zu hören sein werden. "Ich habe eine starke Beziehung zur Förderung des Nachwuchses", erklärte Bleck. So könne er sich in Kärnten die Implementierung einer ganzen Reihe - unter dem vorläufigen Arbeitstitel "rising stars" - vorstellen.

Bleck, der einst auch mit Isabella Gabor gemeinsam die Leitung der Wiener Kammeroper innehatte, setzte sich in einem aufwendigen Auswahlverfahren mit 64 Kandidaten durch. "Die Bewerber kamen aus der ganzen Welt, von Russland bis in die USA", sagte Festival-Obfrau Walburga Litschauer. Letztlich habe sich Bleck eindeutig durchgesetzt und wurde am Donnerstag einstimmig vom Vorstand bestellt.

Eine Gratulation kam am Freitag unter anderem von Vorgänger Schlee: "Ich gratuliere ganz herzlich zu seiner Bestellung zum neuen Intendanten des Festivals. Eine schöne, vielfältige Aufgabe mit Potenzial zur Überraschung - auch, was die Herausforderungen betrifft; hierzu wünsche ich aufrichtig viel Erfolg!"