Auf Twitter brachte es jemand am Samstag kurz vor Mitternacht auf den Punkt: "Mit Tanjas Abgang steht fest: Das bisher langweiligste Dschungelcamp bekommt den langweiligsten Dschungelkönig." Sonderlich Erhellendes war von Tanja Tischewitsch zwar nie zu hören – so nennt die 24-Jährige ihre Brüste etwa "Bacon" -, aber die verbal stets aufgedrehte Hannoveranerin sorgte nach dem (zu frühen) Abgang von "Krawall-ter" Freiwald zumindest für ein klein wenig Unterhaltung. Und sei es nur durch ihren "crazy" Hang zu Anglizismen.

Finale Prüfung: Gilzer in der Schlangengrube
Finale Prüfung: Gilzer in der Schlangengrube © RTL


Schließlich wählten die Fans Maren Gilzer mit 56,18 Prozent zur Dschungelkönigin, auf Schauspieler Jörn Schlönvoigt entfielen 43,82 Prozent. Die entgegen der jahrelangen Tradition ereignisarme Staffel bekam ihre fast logische Siegerin: Eine faire und brave 54-Jährige, die in den letzten zwei Wochen zwar weder Ecken noch Kanten gezeigt hat, dafür aber großen Appetit. Erst als Gilzer bei ihrer zweiten Dschungelprüfung bewies, dass nichts so  unappetitlich aussehen kann, um von ihr nicht geschluckt zu werden, flogen ihr Stimmen des Publikums zu. Bis zu diesem Zeitpunkt war sie nur durch ihre Unauffälligkeit aufgefallen. Doch der Stimmungsaufschwung hielt auch bis zum Finale am Samstagabend an, denn die einstige Buchstaben-Umdreh-Fee beim "Glücksrad" bewältigte wohl die unspektakulärste Prüfung unter den drei im Camp zurückgelassenen: Gilzer badete vier Minuten regungslos mit 40 ungefährlichen Schlangen. Tischewitsch hingegen mampfte tapfer eine lebende Spinne, gekochte Kuhlippe und tote Kakerlaken, Schlönvoigts Gesicht umkrabbelten minutenlang Tausende Insekten.

Platz drei ging an Tanja Tischewitsch
Platz drei ging an Tanja Tischewitsch © RTL

Die erste Ansprache der frisch gekürten Dschungelkönigin hörte sich dann so an: "Ich danke euch! Ich danke euch! Ich danke euch! Ich danke euch! Ich danke euch! Ich danke euch! Ich danke euch! Ich danke euch! Ich danke euch! Wie cool ist das denn? Wahnsinn! Danke! Danke! Danke! Danke! Danke! Danke! Danke! Danke! Danke! Danke! Danke, lieber Gott!"

Jörn Schlönvoigt wurde Zweiter
Jörn Schlönvoigt wurde Zweiter © RTL

Mit etwas Abstand teilte sie dem inoffiziellen Begleitblatt der Show ihre Zukunftspläne mit: "Schauspielerei ist meine Leidenschaft. Also eine feste Rolle in einer Serie wäre schön, ich kann mir aber auch Moderation oder Comedy vorstellen", sagte Gilzer zu "Bild". Immerhin gehörte sie lange zum Cast der Serie "In aller Freundschaft". Ihr absoluter Traum sei aber eine Rolle in "Gute Zeiten, schlechte Zeiten", wo sie auch Dschungel-Vize Jörn Schlönvoigt wiedertreffen würde.
In Richtung ihres wenig geliebten Mitcampers Walter Freiwald sagte Gilzer: "Es ärgert mich, dass ein Mann in seinem Alter und mit seiner Lebenserfahrung so respektlos gegenüber anderen Menschen umgeht. Er ist kein Jungspund aus einem miesen Elternhaus, der mit dem D-Zug durch die Kinderstube gerast ist."

Trotz durchschnittlich 1,4 Millionen weniger deutschen Zusehern als noch 2014, gilt eine zehnte Staffel von "Ich bin ein Star – holt mich hier raus" im Jänner 2016 als fix. Auch die Moderatoren Sonja Zietlow und Daniel Hartwich freuen sich "auf das nächste Jahr". Das Finale verfolgten noch immer beachtliche 7,43 Millionen Fans, in Österreich waren 362.000 mit dabei.

Vielsagend war auch die Verabschiedung von Sonja Zietlow, die sich beim RTL-Team in Australien bedankte: "Ihr seid die wahren Dschungelkönige, denn ihr habt aus wenig mehr gemacht." Heute Abend folgt noch "Das große Wiedersehen" (RTL, 20.15 Uhr).

Die Show lebte vor allem von den zynischen Moderatoren Hartwich und Zietlow
Die Show lebte vor allem von den zynischen Moderatoren Hartwich und Zietlow © RTL