1.Wovon handelt der heutige „Tatort“-Fall aus Erfurt?
ANTWORT: Ein einsitzender Rotlichtkönig (Werner Daehn) erhält zur Beerdigung seines Vaters Freigang und kann flüchten. Die Kriminaldirektorin „Fritze“ (Kirsten Block) hat ihn damals mit ihrem Chef (Christian Redl) hinter Gitter gebracht. Als „Fritze“ entführt wird und der Gauner stirbt, sind die Kommissare Henry Funck (Friedrich Mücke), Maik Schaffert (Benjamin Kramme) und Johanna Grewel (Alina Levshin) ratlos.
2.Worum geht’s noch in „Der Maulwurf“?
ANTWORT: Um Beamte im Polizeiapparat, die möglicherweise die Seite wechseln und in die Unterwelt abdriften.
3.Wie macht sich das junge Trio bei seinem zweiten Fall?
ANTWORT: Die gute Nachricht: Von den peinlichen Aussprüchen „Alter Falter!“ oder „Bombe“ hat sich das MDR-Team distanziert. Aber so richtig kommen die Jungspunde nicht in Fahrt. Die Figuren bleiben blass, der Plot ist altbacken und die Umsetzung brav.
4. Wie spannend sind die Ermittlungen?
ANTWORT: Nicht sonderlich. Überraschungsmomente fehlen. Geübten Krimi-Zusehern fällt das Lösen des Falls aufgrund von Regiefehlern und absehbaren Verdächtigen leicht.
5. Wie realistisch ist diese „Tatort“-Episode?
ANTWORT: Was in den TV-Fällen Hochkonjunktur hat, ist in Wahrheit realitätsfremd: Beamte, die zu Verbrechern werden. „Es sind nur vereinzelte Fälle, bei denen es auch zu strafrechtlichen Verfahren kommt“, erklärt Karl-Heinz Grundböck, Sprecher des Innenministeriums. In den letzten zehn Jahren, schätzt er, handle es sich um eine einstellige Zahl.
6. Wer fällt denn dieses Mal darstellerisch auf?
ANTWORT: Die Darsteller in den Nebenrollen booten die Kommissare aus. Immerhin ist die Figur der Johanna Grewel von der Praktikantin zur klugen Ermittlerin aufgestiegen. Trotzdem muss die großartige Alina Levshin graues Mäuschen spielen, im Auto hinten sitzen und darf den wenigsten Text sagen. Das Frauenbild im „Tatort“ war auch schon einmal zeitgemäßer.
7. Muss man heute Abend einschalten?
ANTWORT: Wer kein „Tatort“-Fan ist, darf ruhig pausieren.
