Ein Freudentag für Salzburg – zelebriert im Wiener Hotel Imperial. Dort verkündeten Präsidentin Helga Rabl-Stadler und Markus Hinterhäuser, der Intendant in spé, dass der Vertrag mit Cecilia Bartoli als Leiterin der Pfingstfestspiele eben bis 2021 (!) verlängert wurde.

Gleichzeitig hat sich auch Sponsor Rolex für weitere sieben Jahre gebunden. „Sonst“, so die Präsidentin, „wäre bei den Pfingstfestspielen keine Oper möglich.“ Die Produktion „Norma“ von 2013, mittlerweile international ausgezeichnet, wird übrigens im kommenden Jahr sogar von den Sommerfestspielen übernommen.

Was mit dieser Vertragsverlängerung passiert ist, merkt Helga Rabl-Stadler an, sei gar nicht so selbstverständlich „in einer Zeit, die wir uns alle als etwas stabiler wünschen würden“.

Die Arbeit von Cecilia Bartoli ist für die Präsidentin durch „hohe dramaturgische Intelligenz und hohen künstlerischen Anspruch geprägt, und bisher war jedes Gespräch mit ihr für mich ungemein bereichernd. Sie gehört zu meinen glückhaften Begegnungen.“

Eine Dankesbotschaft geht in diesem Zusammenhang an Alexander Pereira, der „die Idee hatte, sie zur Intendantin der Pfingstfestspiele zu machen. Sie ist dort eine Trägerrakete geworden. Ihre künstlerische Ernsthaftigkeit, gepaart mit unbändiger Freude an der Kunst – das ist es, was die Pfingstfestspiele heute zu etwas ganz Besonderem macht. Sie inspiriert alle Leute, die bei ihr mitarbeiten, und bei ihren Produktionen wird nie jemand krank. Weil sie selbst nie krank wird.“

Auch verfügt sie über starke Anziehungskraft: „Sie bringt Publikum, das speziell wegen ihr und ihrer Arbeit kommt: Zuletzt war zum Beispiel zum dritten Mal eine Gruppe aus Russland mit 50 Leuten da. Für das kommende Pfingstfestival sind wir schon jetzt zu 80 Prozent ausverkauft. Solche Zugkraft finden Sie auf der ganzen Welt nicht.“

2015 (22. bis 25. Mai) steht Pfingsten unter dem Motto „So ruf ich alle Götter“. Als Oper wird Glucks „Iphigénie en Tauride“ von Moshe Leiser und Patrice Caurier neu inszeniert, Diego Fasolis dirigiert. Konzertant wird Händels Semele“ aufgeführt, und für ein Festkonzert ist es Cecilia Bartoli gelungen, Anna Netrebko und Juan Diego Flórez zu gewinnen. Inkludiert ist erstmals auch das Marionettentheater mit Shakespeares „Sommernachtstraum“.

Aktuell ist ihr neues Album „St. Petersburg“ auf dem Markt. „Mit Werken von italienischen Komponisten“, erklärt sie, „die Anfang des 18. Jahrhunderts an den Hof von St. Petersburg eingeladen waren. Zu dieser Musik gibt es auch russische Texte, das ist ebenso interessant wie exotisch. Zwei Arien singe ich auf Russisch. Habe ich phonetisch gelernt, war sehr schwer.“

Auch mit der deutschen Sprache hat sie sich bis jetzt nicht leicht getan, aber: „Jetzt, wo mein Vertrag bis 2021 läuft, gehe ich es an. Bis 2021 werde ich Deutsch können. Ich verspreche es.“