Einen Dank können wir ihnen aussprechen, den Sumerern, die vor rund 4000 Jahren das Zweistromland Mesopotamien (heute u.a. Iran, Irak) bevölkerten. Denn sie sollen es gewesen sein, die unser „prickelndes Gold“ durch einen glücklichen Zufall entdeckt haben. Im Speziellen gilt ein sumerischer Brotbäcker zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris als der „Columbus“des Bieres. Ihm sagt man nach,er habe einen aus Getreide und Wasser angerührten Brotteig zu lange in der Sonne stehen lassen. Die Hefekulturen hätten den Gärprozess in Gang gesetzt, das Resultat sei eine klebrige Masse mit berauschender Wirkung gewesen – der Vorgänger unseres Biers.

Und wie war es wirklich?

Diese Geschichte wird zumindest gerne erzählt. Ob es sich tatsächlich so zugetragen hat, wer kann das heute schon wissen? Mit ziemlicher Sicherheit lässt sich aber sagen, dass Bier parallel zu den ersten Hochkulturen entstanden ist – in Mesopotamien, im alten Ägypten. Menschen sind sesshaft geworden, haben Ackerbau betrieben und aus Getreide eine frühe Form von Bier gebraut.

Cervisia

Das Bierbrauen verbreitete sich, wurde von den Griechen, den Römern, den Kelten und Germanen übernommen. Die Römer nannten das Gebräu Cervisia – ein lateinisches Wort, das vor allem aus dem Asterix-Comic bekannt ist. Durch Asterix hat sich auch das Gerücht verbreitet und bis heute hartnäckig gehalten, Cervisia werde in Großbritannien lauwarm serviert und man könne darin die Zukunft lesen.

Ob man vor Jahrtausenden auch schon darin lesen konnte, wie stark sich der Geschmack des Bieres im Laufe der Geschichte verändern wird? Heutige Biergourmets hätten mit dem Getreidebrei, wie ihn die Sumerer getrunken haben, auf jeden Fall wenig Freude.