Worauf soll man als Jugendlicher setzen? "Qualifikation ist das Um und Auf. Alle Zukunftsszenarien weisen darauf hin, dass die österreichische Wirtschaft nur mit hoch qualifizierten Arbeitskräften bestehen kann."

Welche Qualifikation ist gefragt? "Eine eindimensionale Facharbeiterausbildung wird nicht mehr reichen. Qualifikationen werden auf die veränderten gesellschaftlichen Herausforderungen immer stärker Rücksicht nehmen. Betriebe, die sich nicht mit Gender- oder Diversityprozessen beschäftigen, stoßen schon in der nahen Zukunft an ihre Grenzen. Fremdsprachen spielen überall eine Rolle."

Gehen Österreich die Arbeitskräfte aus? "Da sehe ich vor allem an den steirischen Standorten einiges auf uns zukommen. Wir werden die mobilen, gut ausgebildeten Fachkräfte aus den Nachbarländern nicht bekommen, die gibt es auch dort nicht mehr. Das gesamte Potenzial der Frauen im Fachkräftesegment ist noch viel zu wenig im Fokus. Es gibt wenige Betriebe, die sich dem Thema Gender ernsthaft und überzeugend annehmen."

Wie wird sich die Definition von Arbeitsplätzen wandeln? "Es gibt immer weniger den angestammten Arbeitsplatz, den man laut Gesetz zugewiesen bekommt. Flexibilität spielt eine große Rolle.

Welche Berufe sterben aus? "Ganze Zünfte werden nicht wegfallen, aber die Tätigkeitsprofile verändern sich. Klassische kaufmännische Angestellte, die Sekretärin, die Briefe schreibt, gibt es kaum mehr. Neue Aufgaben kommen dazu, alte fallen weg. "