Dass Frauen an der Spitze in Unternehmen unterrepräsentiert sind, zeigt einmal mehr die neue Mercer-Studie. Für „When Women Thrive“ wurden rund 600 Unternehmen und Organisationen rund um den Globus befragt, darunter mehr als 20 Prozent in Europa. Das Ergebnis ist ernüchternd: Nur etwa ein Drittel der Fachkräfte und Manager in Europa ist weiblich.

Mit den bislang etablierten Maßnahmen seien laut Studie in den nächsten zehn Jahren keine Verbesserungen zu erwarten. Und die Lösungen, die sich nur auf die Ebene des Top-Managements beschränken, seien nicht nachhaltig.
Konkret: Bis 2025 werden in Europa voraussichtlich nur 37 Prozent der Fach- und Managementpositionen von Frauen besetzt sein. Das entspricht dem Stand 2015.

Ganz oben ist männlich

Im selben Zeitraum steigt der Anteil weltweit um nur fünf Prozent auf 40 Prozent. Laut Studie sind durchschnittlich etwa 40 Prozent der Gesamtbelegschaft eines Unternehmens weiblich. Schaut man jedoch in der Hierarchie nach „oben“, nimmt der Frauenanteil mit jeder Stufe ab. Im Management liegt er bei rund 33 Prozent, im Senior-Management bei 26 und auf Ebene der Executives bei 20 Prozent.

Und obwohl 50 Prozent mehr Frauen als Männer auf Vorstandsposten berufen werden, verlassen sie diese Positionen zu etwa 30 Prozent häufiger wieder. „Unternehmen müssen die nötigen Rahmenbedingungen schaffen, um Frauen zu halten“, sagt Mercer-Geschäftsführer Achim Lüder dazu. „Es ist nicht damit getan, politisch oder unternehmensintern getriebene Quoten zu erfüllen und dann abzuwarten, was passiert.“