Eine bittere Überraschung im Morgengrauen“. So hat Franc Resman (1889 – 1968) das Kapitel seiner Familienchronik „Rod pod Jepo – Menschen unter dem Mittagskogel“ genannt, in dem er schildert, wie im April 1942 zwei Polizisten auf seinem Hof in Ledenitzen, Gemeinde Finkenstein, auftauchten und damit ein dunkles Kapitel der Kärntner Geschichte einleiteten: Die Aussiedelung von slowenischen Familien.
Kurz nach fünf Uhr früh sei es gewesen, als die Polizisten ihn mit den Worten ‘Auf, auf,! Sie sind verhaftet‘ aus dem Schlaf rissen. „Sie sagten auch, dass mit mir meine ganze Familie ausgesiedelt wird“, hat Resman in seinem Notizbuch niedergeschrieben. Eine Stunde Zeit ließ man der zehnköpfigen Familie, um ihre Sachen zu packen. Sein ältester Sohn Franc Rehsmann (87), damals 14 Jahre alt, hat die Erinnerungen seines Vaters 1971 als Buch herausgegeben und dieses bildete nun die Grundlage für eine ORF-Universum-History Serie, die in einer Mischung aus Spielfilm und Dokumentation das Schicksal der Familie Ressmann vulgo Tratnik nachzeichnet.