Er gehört zum Villacher Hauptbahnhof wie die Pestsäule zum Hauptplatz: Ezzat Moawad verschleißt als verlässlicher „Kleine Zeitung“-Kolporteur nicht nur die druckfrische Ausgabe der meistgelesenen Tageszeitung Südösterreichs, sondern verbreitet mit seinem sympathischen Lächeln und seinem unverkennbaren „Gute Morgään“ morgendlichen Frohsinn.

Von vier bis elf Uhr ist der dreifache Familienvater mit unserem Blatt unterwegs, nach den Frühzügen kurvt Ezzat mit seinem Moped in der Innenstadt herum, später geht´s hinaus bis nach Warmbad. „Viele meiner Kunden haben die Kleine Zeitung im Abonnement“, erzählt der fleißige Frühaufsteher. Ob seiner Freundlichkeit läuft das Geschäft dennoch mehr als zufriedenstellend. Die paar Euro an Trinkgelder setzt der schnauzbärtige Nordafrikaner gleich im „Plan B“-Lokal um: „Ohne Kaffee geht gar nichts.“ Punkt sieben Uhr tuckert er mit seiner „Einspurigen“ zu Freund Peter Gratzer. Der an den Rollstuhl gefesselte Bahnhofstrafikant braucht Unterstützung: Ezzat hilft ihm ins Behindertenfahrzeug und später wieder raus.