Mit dem Messer niedergestochen. Auf offener Straße erwürgt. Ins Krankenhaus geprügelt.
Drei reale Fälle von Gewalt gegen Frauen aus dem vergangenen Jahr, die auch in Villach hätten stattfinden können. „Man darf nicht glauben, dass es sich dabei um Großstadt-Phänomene handelt“, sagt Gerith Laure-Kelz, Geschäftsführerin des Villacher Frauenhauses. Auch in Villach kommt es regelmäßig zu Gewalt innerhalb von Beziehungen. 131 Frauen und 121 Kinder suchten daher im vergangenen Jahr im Frauenhaus Schutz. Eine Zahl, die vordergründig konstant ist – jedoch nicht mehr, wenn man genauer hinschaut. „2013 sind die Frauen im Durchschnitt 40,5 Tage bei uns geblieben. Im Vorjahr dauerte es im Schnitt 53,9 Tage, bis sie wieder ihre eigenen vier Wände hatten“, berichtet Laure-Kelz.
Der Grund dafür: „Für viele Frauen wird es immer schwerer, ein selbstständiges Leben zu beginnen, eine leistbare Wohnung zu finden und am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.“ Weil sie nicht zurück in ihr Umfeld der Gewalt wollen, müssen sie sich eine eigene Bleibe suchen – was logistisch wie auch finanziell für viele Betroffene eine Herausforderung ist. Denn gut die Hälfte der Frauen, die Schutz suchen, haben maximal die Mindestsicherung oder das Kinderbetreuungsgeld als Einkommen zur Verfügung, 15 Prozent sind sogar völlig ohne Einkommen.