Aufregung herrschte Donnerstag Vormittag in Villach-Seebach: Auf einer Baustelle nahe der Gleisanlagen wurde eine Flak-Granate aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. "Sie hatte einen Durchmesser von 7,5 Zentimetern und im Inneren gut einen Kilogramm Sprengstoff", erklärt Kampfmittelberger Bernhard Hölbling. Der Villacher arbeitet im Auftrag der Bauherren auf der gleisnahen Baustelle, hat selbst die Granate gefunden und sichergestellt: "Sie war eindeutig sichtbar deponiert, mit Schaumstoff in der Baugrube abgelegt. Ich denke, die hat jemand wissentlich entsorgt." Hölbling rief den Entminungsdienst in Graz. Da die Granate transportfähig war, fuhren sie die Experten nach Graz. Dort wird sie kontrolliert gesprengt werden. "Die Sprengkraft dieser Flak-Granate ist vergleichbar mit der von zehn Handgranaten", sagt der Leiter des Entminungsdiensts, Wolfgang Korner. "Wäre sie hochgegangen, wären die Splitter rund 500 Meter weit geflogen", schildert Hölbling. Im aktuellen Fall waren aber weder Bahn - die Geleise verlaufen angrenzend an die Baustelle - noch Gebäude und Bauarbeiter gefährdet. Für Villachs Stadtpolizeikommandanten Erich Londer ist der Fund beinahe schon Routine. "Gerade entlang der Bahngeleise kommt es immer wieder zu Funden, das ist quasi fast Alltag. Dennoch ist jedes Mal höchste Vorsicht geboten", betont er.