Immer mehr Menschen drängen in ihrer Freizeit in den alpinen Raum. Doch die alpinen Vereine als Erhalter des Wegenetzes stoßen an ihre Grenzen. Allein der Kärntner Alpenverein (AV) betreut 4300 Kilometer und schlägt jetzt Alarm.
„Einerseits haben wir das Problem, dass unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter älter werden. Und jetzt, da im Land die Krise offenbar wird, und wir weniger oder kein Geld bekommen, müssen wir bestimmte Dinge aus unserer Verpflichtung entlassen“, sagt Joachim Gfreiner, Vorsitzender des Kärntner Alpenverein-Landesverbandes. Jährlich wenden die alpinen Vereine 3,9 Millionen Euro an Leistungen auf (inklusive ehrenamtlicher Arbeit). Vom Land Kärnten bekam der Alpenverein bisher 120.000 Euro, doch das Land stoßt derzeit finanziell an seine Grenzen. „Ohne finanzielle Mittel hat die Arbeit keinen Sinn mehr“, sagt Gfreiner, der am morgigen Landesverbandstag in Finkenstein seine Funktion zur Verfügung stellen wird.
Das Amt des Wegewartes ist vakant, weiters wollen Schriftführer Helmut Lang und Kassier Arnulf Oplusstil ihre Funktion zurücklegen. „Und Ende April müssen wir unseren Geschäftsführer Peter Angermann kündigen“, sagt Gfreiner und fügt hinzu: „Wir können nicht mehr alle Wege instand halten. Solche Wege wie den Alpen-Adria-Trail zum Beispiel, der jetzt wesentlich stärker begangen wird, auch von Leuten, die ungeübt sind.“. Das Risiko für den Alpenverein ist groß: „Die zivil- und strafrechtliche Haftung bleibt bei uns, weil wir nach außen hin der Erhalter sind“, sagt Angermann. Eigentlich sind mit dem Tourismusgesetz von 2011, Paragraph 4, die Tourismusverbände für die Pflege von Wanderwegen vorgesehen. Ein weiteres ungelöstes Problem sind die Mountainbiker: „Auf Jagd- und Grundbesitzer kommt massiver Druck zu. Es gibt immerhin 700.000 Mountainbiker in Österreich. Und der Forstweg ist grundsätzlich nicht befahrbar.“ Ein hitziger Landesverbandstag darf erwartet werden. ANDREAS KANATSCHNIG