Das Bündnis Zukunft Österreich – kurz BZÖ genannt – hat eine neue Chefin, zumindest bis zum Bundesparteitag, der im Juni stattfinden soll. Am Montagabend hat der Bundesparteivorstand in Klagenfurt Landespartei-Obfrau Johanna Trodt-Limpl (59) zur geschäftsführenden Bundesparteichefin bestellt. Die Pädagogin aus Finkenstein sitzt derzeit gemeinsam mit Willi Korak für das BZÖ im Kärntner Landtag.

Notwendig geworden war die Wahl durch den Rücktritt des bisherigen Parteichefs Gerald Grosz. Dieser hatte am Montag verkündet, nicht länger eine politische Position besetzen zu wollen, die er nicht mehr „mit vollem Leben erfüllen“ kann. Seit dem Herbst des Vorjahres ist Grosz als „Konsulent im Gesundheitsbereich“ tätig. Einzelheiten wolle er erst verraten, wenn alle laufenden Projekte unter Dach und Fach sind.

Der ehemalige Pressesprecher von Gesundheitsminister Herbert Haupt hatte die Partei 2013 von Josef Bucher übernommen. In den vergangenen Monaten habe er, so Grosz, intensiv nachgedacht und in einem hohen Maß an Selbstreflexion festgestellt, dass ich das Amt des Bündnisobmannes nicht so erfüllen kann, dass ein spürbarer Erfolg gewährleistet ist.“ Trodt-Limpl sieht sich dazu in der Lage. Sie gab sich am Dienstag optimistisch, die Partei wieder nach oben führen zu können. Man werde, so die Kärntner Landtagsabgeordnete, bei den bevorstehenden Gemeinderatswahlen in Wien kandidieren. Wegen der knappen finanziellen Mittel setzte man auf einen unkonventionellen, „mitunter auch skurrilen“, Wahlkampf. Neben Spitzenkandidat Dietmar Schwingenschrot werde es weitere Überraschungskandidaten geben. Die neue Obfrau möchte „ihre“ Partei rechts der Mitte positioniert sehen, distanziert sich aber von „rechts-rechten“ Ideologien. Sie kündigte an, dass sich das BZÖ unter ihrer Führung um die „echten Probleme“ der Menschen kümmern werde.

ROBERT BENEDIKT