Dem Einzigen, der sich nicht mehr wehren kann, werden die Geld-Kuverts von der feinen Dame in die Schuhe geschoben: die niederösterreichische Landesrätin Elisabeth Kaufmann-Bruckberger nennt in ihren Interviews als Mittäter in der Korruptionssache Kärntner Seenkauf nur den verstorbenen Landeshauptmann Jörg Haider namentlich. Vielleicht ist es clevere Taktik der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft, die Politikerin mit ihrer Plauderei als Lockvogel zu benutzen, um andere Involvierte gleichfalls zum Singen zu bringen. Als Laien-Ermittler würde man Haiders damaliges Umfeld abgrasen, ein Auge auf Vermögenszuwächse Einzelner auf dem Immobiliensektor werfen und bei Ex-ÖVP-Chef Josef Martinz nachfragen: Er hat sich in der Diskussion um den Ankauf der ÖGB-Seen zurückgehalten, Haider hatte aber eine Mehrheit für den „Deal“ – so seine Wortwahl – unabhängig vom Stimmverhalten der SPÖ in der Landesregierung schon in der Tasche.