Als Flüchtlingsreferent hat Landeshauptmann Peter Kaiser aus den Medien davon erfahren, dass in der leer stehenden Kaserne am Ortsende von Tarvis ein Erstaufnahmezentrum für Flüchtlinge entstehen soll. In der ersten Phase sollen dort 100 Leute untergebracht werden, ist zu hören. In Tarvis wird allerdings befürchtet, dass es viel mehr werden sollen. Es regt sich bereits Widerstand, wobei eine kleine Flüchtlingsunterkunft kein Problem wäre, wie es heißt.

Bürgermeister Renato Carlantoni hat laut ORF Kärnten bereits 1700 Protestunterschriften mit Adresse Rom gesammelt. Gleich wie in Österreich ist die Flüchtlingsthematik in Italien Bundesangelegenheit. Carlantoni gibt zu bedenken, dass Tarvis mit den 4500 Einwohnern eine Grenzgemeinde ist. Er könne sich nicht vorstellen, dass die Asylwerber, die ja freie Leute seien, dableiben.

Kaiser hat in einem Brief an die Regionspräsidentin von Friaul, Debora Serracchiani deponiert, dass es auch in Kärnten Verunsicherung gebe. Illegale Grenzübertritte könnten zunehmen. Er fordert Informationen, wie viele Flüchtlinge ab wann untergebracht werden. Zu befürchten sei, so Kaiser, dass jetzt die Diskussion über ein Dichtmachen der Grenzen  entfacht werde.

Das ist bereits der Fall. Denn die FPÖ-Mandatare Gernot Darmann und Christian Leyroutz orten „eine Provokation“ Italiens. Grenzkontrollen seien daher unabdingbar, lautet die freiheitliche Forderung.