Der Igel und die Birne müssen die Plätze tauschen, sie heißen heute aber ješ und hruška, trotzdem ordnen die Kinder der vierten Klasse der Volksschule Nötsch die slowenischen Worte der Lehrerin den richtigen Bildern auf den bunten Kärtchen zu. Das fröhliche Gelaufe setzt sich fort, als Begriffspärchen gebildet werden müssen. "Pospravi knjigo", sagt Lea Jensterle, Volksschullehrerin aus Kranjska Gora, zu einem Buben, der brav sein Buch zumacht. Dann zeigt Jensterle ein gelbes Blatt und fragt, ob es rot, "rdeče" sei. "Narobe!", schreien die Kinder aus vollem Hals, das sei falsch. Man kann ihnen nichts mehr vormachen, weder in Slowenisch noch in Italienisch, sie sind Kärntens Drei-Sprachen-Pioniere und die ersten Absolventen des 2006 entstandenen Pilotprojekts Alpen Adria Bildungsverbund "Drei Hände - tri roke - tre mani", das auf einem Austausch der Pädagoginnen zwischen den Kindergärten und Volksschulen Nötsch, Tarvis und Kranjska Gora fußt.