1. Ist eine Hundeattacke, wie sie am Montag passierte, vermeidbar?
ANTWORT: „Nein“, sagt Ewald Müller, Ausbildungsleiter der Hundestaffel der Kärntner Polizei, klipp und klar. Ein Hund sei ein Lebewesen und es gebe bei jedem Hund ein „Restrisiko“, dass er irgendwann einmal zubeißt. Hunde reagieren auf Reize – wie Lärm oder Bewegung – unterschiedlich. Sieht das eine Tier nicht den geringsten Anlass zur Beunruhigung, kann ein anderes plötzlich zuschnappen. Vermeidbar ist eine Hundeattacke eigentlich nur, wenn ein Tier so verwahrt wird, dass es in gar keinen Kontakt zu etwaigen Besuchern kommt. Also, indem man es zum Beispiel in einen Zwinger sperrt.

2. Was kann einen Hund dazu bringen, dass er zubeißt?
ANTWORT: Hektische Bewegungen können einen Hund reizen, erklärt Polizeihunde-Ausbildner Ewald Müller. „Oft reicht es, einen Arm in die Höhe zu reißen.“ Zweiter „Risikofaktor“ ist plötzlicher Lärm. Ein Hund kann eine gewisse Lautstärke als Bedrohung wahrnehmen. Zudem nehmen Tiere „ihren Garten“ als „ihr Territorium“ wahr, das sie verteidigen wollen.
Zum konkreten Vorfall in Mölbling will Müller nicht Stellung nehmen. „Aber vielleicht war in einem Sekundenbruchteil eine Reizauslösung da, die einer der Hunde falsch interpretiert hat, und der zweite hat dann mitgezogen.“

3. Ist das Risiko größer, wenn zwei Hunde involviert sind?
ANTWORT: Das könne man nicht generell behaupten. „Aber es ist schon so, dass ein Hund in einem Rudel ein anderes Tier mitziehen kann – im positiven wie im negativen Sinn“, sagt Ewald Müller, Ausbildungsleiter der Polizeihundestaffel in Kärnten. Wenn es zu einer Attacke durch einen der Hunde kommt, kann es sein, dass auch der zweite Hund zubeißt. Wie es sich im konkreten Fall in Mölbling bei der Hundeattacke auf den fünfjährigen Buben abgespielt hat, lässt sich bei gegenwärtigem Stand der Erhebungen nicht sagen. Es könnte auch aus einem Spiel heraus eine Aggression aufgetreten sein.