Nach dem nächtlichen Regen ist der Boden tief und die Luft klar und frisch. Kleine Nebelschwaden ziehen durch den Wald. Die Baustelle beim Erlebnis-Burgbau in Friesach empfing die zahlreichen Besucher gestern mit einer beinahe mystischen Stimmung. Zwei Schulklassen sind um 9 Uhr schon da, machen sich bereit für die interessante Führung. Vorbei an der Schmiede, der Zimmerei und Tischlerei, vorbei an den Steinmetzen und der Kalkbrennerei kommen die Besucher zum höchsten Punkt der Baustelle, dem Burgkomplex.

„Er wird am Burghügel und den darunter liegenden Terrassen errichtet. Er setzt sich aus Wohnturm, Wohngebäude mit Kapelle, Burghof, Wirtschaftgebäuden und Burggarten zusammen“, sagt Projektleiter Gerald Krenn. Neun mal neun Meter groß ist der Grundriss des mächtigen Turms, der einmal eine stolze Höhe von 20 Metern aufweisen wird. „3500 Tonnen Stein werden dann hier verarbeitet sein“, erklärt Natursteinmaurer Ambros Schlitzer, der mit seinen Mitarbeitern gekonnt Schicht für Schicht aufmauert. 40 Jahre Bauzeit hat man sich seit dem Start vor sechs Jahren verordnet. Ob dieses Ziel erreicht werden kann, hängt von geologischen Umständen ab, vor allem aber von wirtschaftlichen. Burgbau-Geschäftsführer Jürgen Freller ist optimistisch: „Der anfängliche Pessimismus weicht zunehmend einer positiven Stimmung, der Schub für eine erfolgreiche Verwirklichung ist da.“