Warum erfüllt der Bezirk Feldkirchen die Quote an unterzubringenden Asylwerbern, der Bezirk St. Veit aber bei Weitem nicht?
GERHARD MOCK: Diese Quote ist ein Wahnsinn. Wenn ich kein freies Gebäude habe, kann ich diese Quote als Bürgermeister auch nicht erfüllen. Außerdem: Es hat immer geheißen, die Asylthematik ist Bundesangelegenheit. Mit uns Bürgermeistern hat darüber ja nie jemand ernsthaft geredet. In der Vorwoche gab es in St. Veit einen Asylgipfel. Da bin ich zu dieser Frage als Gemeindechef erstmals angesprochen worden. Jetzt fängt man an? Das hätte man vor einigen Monaten tun müssen!
Wie viele Flüchtlinge sind in der Gemeinde St. Veit untergebracht?
MOCK: Es sind circa 40. Es gibt ein gut funktionierendes Asylprojekt in St. Donat. Und es verläuft dort alles reibungslos.
Wie viele Asylwerber kann St. Veit noch aufnehmen?
MOCK: Derzeit habe ich kein leer stehendes Gebäude, das ich anbieten könnte. Nicht einmal eine Wohnung. Aber in Kärnten gibt es zum Beispiel allein rund 700 leere Buwog-Wohnungen. Die könnte man nutzen. Wenn in jeder Gemeinde ein paar Flüchtlinge unterkommen würden, dann hätten weder Bevölkerung noch Bürgermeister ein Problem damit. Die Betreuung der Menschen könnte in Zusammenarbeit mit Caritas und Rotem Kreuz erfolgen.
Was sagen Sie zum Zeltlager in Krumpendorf?
MOCK: Schrecklich und unmenschlich. Es würden zum Beispiel 350 Betten in Pflegeheimen frei sein. Warum bringt man diese armen Menschen nicht dort unter, um das überfüllte Lager in Traiskirchen zu entlasten?
Weil das Thema Asyl auch ein enormes Politikum ist, das Wahlen entscheiden wird?
MOCK: Ja, das ist es natürlich auch. Aber die Gemeinden sind bereit, man muss nur auf sie zukommen und gute Vorschläge annehmen. Und zum Thema Wahlen: Jeder vernünftige Mensch muss erkennen, dass diese Menschen nicht freiwillig zu uns kommen, sondern auf der Flucht sind. Wenn diese Problematik Wahlen entscheidet, dann haben alle Parteien versagt!