Friesach war im 12. und 13. Jahrhundert die wichtigste Stadt Kärntens. Es war auf dem Weg zu einem kleinen Rom, es war eine Dauerbaustelle, aber auch Zentrum der geistlichen Bildung“, nahm der Direktor des Kärntner Landesarchivs, Wilhelm Wadl, am Pfingstmontag die Menschen auf dem Friesacher Hauptplatz auf eine Zeitreise mit. Eine eigene Währung, der Friesacher Pfennig, war zwei Jahrhunderte lang überregionales Zahlungsmittel. Das Silber für die Münze wurde im nahen Zeltschach abgebaut.

Friesach, seit der Eisenzeit nachweisbar besiedelt, ist ein Herzstück der Kärntner Geschichte. Wegen der historischen Verbundenheit Friesachs mit dem Erzbistum Salzburg (dem Friesach bis 1803 gehörte) feierte der Salzburger Generalvikar Hansjörg Hofer mit Kärntens Bischof Alois Schwarz am Pfingstmontag eine besondere Messe. In der Stadtpfarrkirche kam Haydns „Paukenmesse“ (missa in tempore belli) zur Aufführung. Bereits Samstagabend hatte Friesach zum Konzert der Kärntner Kultband „Naked Lunch“ geladen und signalisiert: „Wir sind jung geblieben.“

Bürgermeister Josef Kronlechner organisierte mit seiner Tourismusabteilung für Montag einen Umzug, der 40 Vereine der Stadt und Gäste aus den Partnergemeinden Cormons, Irdich bei Köln und Bad Griesbach auf die Beine brachte. Die 800 Festzugteilnehmer tauchten Friesach einmal mehr in ein mittelalterliches Erscheinungsbild.