Zwischen dreißig Minuten und sechs Stunden dauert die Überfahrt mit dem Flüchtlingsboot von der Türkei nach Griechenland: „Je nachdem, wie stürmisch der Seegang gerade ist“, berichtet Jalah. Fünf Versuche brauchte der Mann aus Syrien, um das rettende Festland betreten zu können, vier Mal fing die Küstenwache ihn und rund 40 andere Flüchtlinge ab und brachte sie wieder zum Ausgangspunkt zurück. Auf hoher See selbst konnte er nur eines tun: Beten. „Die Überfahrt ist sehr gefährlich. Wenn du viel Geld bezahlst, hast du die Chance auf ein größeres, sicheres Schiff. Ich hatte nur Geld für ein kleines.“ Neun Meter lang war das Boot schließlich, restlos überladen mit Menschen, die der nicht enden wollende Bürgerkrieg in Syrien in die Flucht zwang. Danach ging die Reise über Serbien weiter nach Österreich, Zwischenstation Traiskirchen.