Martina Tiwald ist stellvertretende Landesschulsprecherin und "nie und nimmer Neonazi". Deshalb ist sie besonders empört über die Post, die vor Kurzem im Gymnasium Tanzenberg auf sie wartete. "Ein dicker Brief, der keinen Absender hatte und an die Schülervertretung des BG Tanzenberg und namentlich an mich gerichtet war." Sie öffnete den Brief und war "schockiert": "In dem Material von Castle Hill Publishers stand, dass es sich bei dem ,Tagebuch der Anne Frank' um eine Fälschung, ein Propagandamittel handele und im Endeffekt erlogen sei." Ein Sticker verkündet, dass Auschwitz ein schrecklicher Ort, aber kein Vernichtungslager gewesen sei. Auf einem Zettel zwischen den Symbolen für Islam und Judentum ist geschrieben: "Heute sind wir tolerant - morgen fremd im eigenen Land." Und als Zeuge für die "Holocaust-Lüge" führen die englischen Neonazis ausgerechnet Irans Präsidenten Ahmadinedschad an. Abgerundet wird das Ganze mit einem adressierten Rückumschlag, falls man "regelmäßig Bücher bestellen" will.