Für neuerlichen Zündstoff in der Natura 2000-Debatte sorgt ein Mail von Frank Vassen, Mitarbeiter des Natur-Referats der Europäischen Kommission. Stoff des Briefes ist der Termin eines sogenannten „biogeographischen Bewertungsseminares“ in Wien. Zwar nahmen dort Mitarbeiter des Landes Tirol teil, die Isel war aber nur Nebensache, weil die Landesregierung auch keinen Gebietsvorschlag eingereicht hat. Dieser liegt noch vier Wochen zur Begutachtung auf.

Laut Vassen ist dieser „Seminar-Mechanismus“ für eine Natura 2000-Ausweisung aber unersetzbar. Das nächste Seminar in Wien findet im Frühjahr 2016 statt – die Frist für eine Nachnominierung der Isel wäre dann aber schon verstrichen und das Vertragsverletzungsverfahren gegen die Republik Österreich droht. Der Matreier Bürgermeister Andreas Köll ortet einmal mehr einen „Skandal“. Er wirft der der Umwelt-Landesrätin Ingrid Felipe (Grüne) vor, die Bevölkerung hinter das Licht zu führen und fragt sich :“Was hat Felipe zu verstecken?“ Das Fehlen des Entwurfs hat für Felipe aber bürokratische Ursachen: „Formell wurden in Wien nur bis 31. Dezember gemeldete Nachnominierungsflächen behandelt.“