Vor fast hundert Jahren, im September 1919, passierte das, was noch heute für Emotionen und politischen Zündstoff sorgt: Die Trennung Tirols in zwei Teile, einen südlich und einen nördlich des Brenners. Der Weg in die Landeshauptstadt Innsbruck führt für die Osttiroler seither durch jenen Teil des Pustertales, der von Rom regiert wird. Diese Tatsache sorgt bei manchen Südtirolern, auch noch hundert Jahre danach, für wenig Freude. Der Südtiroler Schützenbund und Parteien mit patriotischer Gesinnung gehen deshalb in regelmäßigen Abständen auf die Straßen und stellen die Forderung „Los von Rom“.
Dass aber nicht nur Südtiroler hinter dieser Forderung stehen, sondern eine Mehrheit der Österreicher, beweist eine Umfrage des Südtiroler Heimatbundes. 89 Prozent der Österreicher würden es begrüßen, wenn die Südtiroler in einem Referendum über ihre staatliche Zugehörigkeit abstimmen könnten.